1939-1945 Das Luftschutzkrankenhaus des Zweiten Weltkriegs
Das Felsenkrankenhaus ist ein ausgebauter Teil des Höhlensystems unter der Budaer Burg. Die weltweit seltenen Höhlen unter Várhegy wurden nach der Eiszeit an der Verbindung von Kalkstein und dem darunter liegenden Mergel mit Hilfe von Quellwasser erodiert. Das etwa 10 km lange Höhlensystem wurde seit dem Mittelalter von den Einheimischen dauernd genutzt. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde ein großer Teil des Systems befestigt und ab 1939 in einen Luftschutzraum umgewandelt. Der erste bebaute Bereich des späteren Felsenkrankenhauses war die Alarmzentrale „K“, von der aus zwischen 1937 und 1945 die Luftschutzsirenen des Burgviertels betrieben wurden. Während die Luftverteidigung für den Schutz des Luftraums des Landes zuständig ist, ist die Luftschutz für die sichere Unterbringung und den Schutz der Zivilbevölkerung verantwortlich.
Da die Burg damals das „Regierungsviertel“ beherbergte, war es ein logischer Schritt, eine bombensichere Notunterkunft einzurichten, um eine schnellere medizinische Versorgung der Bewohner und Beamten des Burgviertels zu gewährleisten. Um Kosten zu sparen, wählte man die bereits ausgegrabene Strecke der Úri-Straße und baute den Schutzort an das Gebäude der Alarmzentrale an. Der Eingang wurde vom Rathaus des Bezirks I. aus geöffnet. Den Bau des Felsenkrankenhauses wurde von Károly Szendy, der vorsorgliche Bürgermeister von Budapest, im Einklang mit der Anweisung des Verteidigungsministers angeordnet.
Um Kosten zu sparen, wurde die Einrichtung an das Höhlensystem angepasst - der Höhlensaal wurde zu einem Zimmer, der Gang zu einem Korridor. Zwischen 1941 und 1943 wurden die Bauarbeiten in einem zügigen Tempo fortgesetzt, und am 20. Februar 1944 wurde schließlich das Chirurgische Notfallkrankenhaus der Hauptstadt eröffnet. Es verfügte über drei Krankensäle und einen modernen Operationssaal. Die Wittwe von István Horthy, Gräfin Ilona Edelsheim-Gyulai, die Oberschwester des Roten Kreuzes im I. Honvéd-Armeekorps (in der Mitte des Bildes), war bei der Eröffnung des Krankenhauses anwesend und arbeitete hier als Krankenschwester. Die Oberschwester des Krankenhauses war Gräfin Ilona Andrássy. Auch Gräfin Alice Cziráky und Baronin Mady Waldbott arbeiteten hier, ebenso wie viele andere Krankenschwestern.
Erst nach den amerikanischen Luftangriffen im Mai 1944 wurde es intensiv genutzt. Seine Aufgabe wurde die allgemeinen Notfallversorgung, so dass es zu dieser Zeit vor allem für die Aufnahme von Verletzten der Luftangriffe genutzt wurde. Das Krankenhaus war technisch und medizinisch sehr modern. Sein Schwachpunkt war die Kantine, die nach der Auflösung der externen Versorgung nur mit Mühe selbständig arbeiten konnte. Das Krankenhaus wurde dem „Szent János” Krankenhaus unterstellt und Dr. István Kovács (Bild), Adjunkt an der Universität und Chefarzt der Chirurgie, wurde zu seinem Direktor ernannt. Er hatte auch als Arzt an der Front in einem Lazarettzug gedient. Sein Stellvertreter wurde Dr. András Seibriger, ein Chirurg, der ebenfalls früher als Soldat gedient hat. Die medizinische Versorgung wurde von freiwilligen Krankenschwestern des Roten Kreuzes unterstützt. Während der Belagerung von Budapest in den Jahren 1944-45 war die Einrichtung mit 94 Betten voll belegt. Einem Bericht zufolge, den Dr. Kovács dem Bürgermeister vorlegte, waren während der Belagerung 200 bis 230 Menschen gleichzeitig eingepfercht. Augenzeugenberichten zufolge wurden diejenigen, die nicht in das Krankenhaus passten, durch mehrere Gänge im Höhlensystem in die Höhlenräume gebracht. Die Sterblichkeitsrate war aufgrund von Epidemien und des Mangels an Ausrüstung und Medikamenten sehr hoch. In dem Krankenhaus waren Zivilisten und Soldaten gemischt untergebracht, mit einer separaten Abteilung für Frauen.
Die Verwundeten lagen auf zusammengesetzten Etagenbetten: drei oben, drei unten und die anderen zwischen den Betten auf Tragbahren oder Strohsack. Auch deutsche Soldaten wurden hier behandelt, aber sie lagen nicht darin. Ebenfalls in dem Krankenhaus wurden viele deutsche und schwäbische Soldaten - die zur Waffen-SS mit Zwang eingezogen worden waren - aus Ungarn behandelt. Da die Einrichtung über einen eigenen Generator verfügte, konnte sie während der Belagerung auch dann noch versorgt und geröntgt werden, als dies in anderen Krankenhäusern nicht mehr möglich war.
Im Krankenhaus waren auch 8 Arbeitsdienst-Ärzte tätig. Der Bezirkspolizeikommandant, Dr. Kálmán Koppány, verhinderte, dass die Pfeilkreuzler sie deportierte, dadruch, dass sie ungarische Militäruniformen anzogen und in Ruhe arbeiten konnten. Für seine Tat wurde der Polizeihauptmann auf der Mauer der Gerechten verewigt. Im November 1944 wurden jedoch zwei Ärzte wegen Verrates verhaftet. Einer wurde vom Pfeilkreuzler in die Donau geschossen, der andere wurde in ein Konzentrationslager deportiert.
Die Ärzte und Krankenschwestern retteten Tausenden von ungarischen Soldaten und Zivilisten das Leben. Nach dem Ausbruch vom 11. Februar 1945 wurden die ambulanten Patienten entlassen. Die Anderen wurden später aus dem Krankenhaus fortgesetzt befördert, das noch bis Juni 1945 in Betrieb war. Auch Friedrich Born, der Delegierte des Internationalen Roten Kreuzes in Ungarn, überlebte die Belagerung im Krankenhaus. Er gab dem Personal Schutzbriefe und verhandelte mit dem sowjetischen Kommando, um das Krankenhaus in Betrieb bleiben zu können. Dies war auch deshalb notwendig, weil die andere Krankenhäuser in der Stadt stark beschädigt waren und ihre Instandsetzung viel Zeit in Anspruch nahm. Das Krankenhaus wurde im Juni 1945 geschlossen. Einige der Ärzte flohen in den Westen. Die Arbeit von Dr. István Kovács und Dr. András Seibriger, die das Krankenhaus leiteten, wurde erschwert oder unmöglich gemacht.
Irrtum: Das Krankenhaus wurde nicht „von den Russen abgefackelt“. Dieser Irrtum beruht auf der Tatsache, dass ein Teil des Höhlensystems den Deutschen als Krankenhaus zur Verfügung gestellt wurde, ohne jedoch ausgebaut zu werden. Die dort verbliebenen (nicht gehfähigen) Menschen wurden von den Sowjets mit Flammenwerfern getötet, nachdem sich viele von ihnen, auch im Liegen, mit Waffen und Granaten gewehrt hatten. In der Tat: Man wollte verhindern, dass die Sowjets die Soldaten im Felsenkrankenhaus fanden, und kleidete daher alle schnell in Zivilkleidung. Es wurde also niemand verletzt.
1945-1952 Das Institut zur Herstellung und Erforschung von Virusimpfstoffen und Wiedereröffnung des Krankenhauses
Nach der Schließung des Krankenhauses wurde ein Großteil der Ausrüstung mitgenommen. Die Anlage wurde an ein privates Unternehmen, das Institut zur Herstellung und Erforschung von Virusimpfstoffen, verpachtet. Die Hauptaufgabe des Instituts bestand in der Herstellung von Impfstoffen gegen Typhus mit Hautausbruch, eine nach dem Krieg weit verbreitete Erkrankung. Dieser Impfstoff war in Ungarn und in ganz Südosteuropa einzigartig und wurde auch für den Export nach Jugoslawien hergestellt. Im Jahr 1948 wurde das Unternehmen jedoch verstaatlicht und bald darauf liquidiert. Anfang der 1950er Jahre wurde das Krankenhaus neu ausgestattet und für geheim erklärt. Es erhielt die Chiffre-Nummer LOSK 0101/1 und den Geheimhaltungsgrad „streng geheim“. Die Geheimhaltung wurde erst 2002 aufgehoben. Die Spannungen während des Kalten Krieges führten zu der Entscheidung, das Krankenhaus zu erweitern, und 1952 wurde ein neuer Krankensaal ausgestattet.
1956 Revolutionskrankenhaus
In den ersten Tagen der Revolution von 1956 öffnete das Krankenhaus wieder seine Türen und behandelte verwundete Zivilisten, Revolutionäre und Soldaten. Dr. András Máthé, ein hervorragender Chirurg aus dem János-Krankenhaus, wurde Leiter des Krankenhauses. Augenzeugen berichten, dass er eine Kette um den Hals trug, an der die Kugel hing, die dem ersten Schussopfer aus dem Gehirn entfernt worden war. Der Patient erholte sich schließlich. Máthé weigerte sich, eine Amputation zuzulassen, und operierte das Unmögliche - mit Erfolg, wofür ihm viele Überlebende bis an ihr Lebensende dankbar waren. Dr. András Seibriger, der hier während des Zweiten Weltkriegs diente, war sein Stellvertreter und zog es vor, im Szikla-Krankenhaus zu bleiben, anstatt überzulaufen. Eine der Krankensäle war für Frauen reserviert. In den Tagen der Revolution wurden sechs Jungen und ein Mädchen geboren. Nach der Niederlage im Unabhängigkeitskrieg blieb das Krankenhaus bis Dezember 1956 in Betrieb.
1958-1962 Erweiterungsarbeiten im Kalten Krieg
Zwischen 1958 und 1962 wurde die Anlage umgebaut und erweitert, um sie für den Einsatz im Falle eines chemischen oder nuklearen Angriffs geeignet zu machen/benutzen zu können. In dieser Zeit wurden die Sanitärschleuse (Sicherheitsumleitung) sowie die Luft- und Wasseraufbereitungsanlagen gebaut. Eine direkte Wasserversorgung und ein Pumpensystem zur Donau wurden gebaut, ebenso wie Systeme zur Filterung von Kampfgasen und zur Energieversorgung. Die Herzstücke sind zwei GANZ-Diesellokomotiven und die dazugehörigen Generatoren, die noch heute funktionsfähig sind. Damit wäre der Betrieb des gesamten Krankenhauses auch bei einem Stromausfall möglich. Der Bauleiter im Auftrag der Hauptstadt war István Bakonyi. Das Krankenhaus wurde von dem Hausmeister Szabó beaufsichtigt. Dank der modernen Technik war die Einrichtung in der Lage, Patienten im Falle eines chemischen oder nuklearen Angriffs aufzunehmen - zumindest theoretisch.
1962-2007 Krankenhaus, Atombunker und Zivilschutzlager
Das fertiggestellte, damals sehr moderne Krankenhaus wurde weiterhin vom „Szent János” Krankenhaus betrieben. Es war geplant, dass die Ärzte und Krankenschwestern, die für den Fall eines chemischen oder nuklearen Angriffs vorgesehen waren, in die Einrichtung kommen sollten, um zu überleben. Nach 72 Stunden vollständiger und drei Wochen teilweiser Schließung wäre das Krankenhaus zur Behandlung der Verletzten geöffnet worden. Der Standard des Krankenhauses war so hoch, dass es auch mit einer Klimaanlage ausgestattet war, was auch heute noch nicht alle Krankenhäuser vorweisen können. Wegen der militärischen Fortschritte (Wasserstoffbombe) wurde die Einrichtung bis zu Ende der 1960er Jahre veraltet. Niemand wollte es jedoch abreißen lassen, und so wurde es vom „Szent János” Krankenhaus als Treuhänder übernommen, und der Zivilschutz es als Lager nutzten. Die in der Einrichtung tätigen Ärzte und Krankenschwestern hielten bis Mitte der 1980er Jahre jährliche Zivilschutzübungen im Krankenhaus ab, bei denen jeder seine Rolle im Konfliktfall probte. Eine Hausmeisterfamilie lebte bis 2004 in der Dienstwohnung (im Vorraum des Krankenhauses) und unterhielt das Krankenhaus unter strenger Geheimhaltung. Onkel Mohácsi lüftete täglich und wartete die elektrischen und mechanischen Systeme. Tante Mohácsi putzte, sterilisierte und jede zweite Woche neu bettete. Ab 2004 wurden zeitweilige Wartungsarbeiten von Spezialisten des „Szent János” Krankenhauses durchgeführt. In der Zeitraum von 2004-2006 benutzte das Theater Krétakör gelegentlich, um Theaterstücke auszuführen. Am Tag des Kulturerbes 2006 war es auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Bis 2007 fanden jedoch keine Modernisierungs- oder Renovierungsarbeiten statt.
Das Felsenkrankenhaus heute
Im Jahr 2007 wurde die Einrichtung auf Initiative des HM Militärhistorischen Institut und Museum (HM = Verteidigunsministerium) unter Mitwirkung mehrerer Fachorganisationen renoviert. Im Rahmen der Nacht der Museen 2007 wurde sie teilweise für Besucher geöffnet. Nach weiteren Arbeiten ist sie seit dem 11. März 2008 als Ausstellung für die Öffentlichkeit zugänglich. 2010 erhielt die Ausstellung vom Ministerium für Bildung und Kultur den Status einer Museumssammlung von öffentlichem Interesse und ein Museum ist mit Sammlungsbereich von dem ganzen Land.
Chefarzt des Felsenkrankenhauses. Er zögerte nicht, den Arbeitsdienstern zu helfen, die mit ihm zusammengearbeitet haben, und verjagte die Pfeilkreuzler aus dem Krankenhaus. Er bewahrte ungarische Soldaten vor einem Massaker durch sowjetische Truppen.
Dr. István Kovács,
1944-45
Im Januar 1944 begann sie ihren Dienst als Oberschwester im Felsenkrankenhaus. Zu ihren Aufgaben gehörte es, bei Operationen zu assistieren und die Arbeit der Krankenschwestern und des übrigen Personals zu überwachen.
Gräfin Ilona Andrássy,
1944-45
Ab 1944 war er der Delegierte des Internationalen Roten Kreuzes in Ungarn. Durch die Ausstellung von Schutzbriefen des Roten Kreuzes rettete er fast 15.000 Menschen vor der sicheren Deportation.
Friedrich Born,
1944-45
Sie versteckte sich mit ihrer Familie im Burgviertel und kam dann als freiwillige Krankenschwester des Roten Kreuzes in das Felsenkrankenhaus, um dort zu helfen. Zu dieser Zeit war er 21 Jahre alt.
Gräfin Ilona Széchényi,
1944-45
Als junger, erfahrener Chirurg war er seit dem Frühjahr 1944 stellvertretender Chefchirurg im Felsenkrankenhaus. Er diente auch während der Revolution und des Unabhängigkeitskrieges in1956 im Felsenkrankenhaus.
Dr. András Seibriger,
1944-45, 1956
Sie arbeitete als Krankenschwester im Felsenkrankenhaus und machte 1944 eine Ausbildung zur Operationsschwester. Sie arbeitete beharrlich, bis die Familie des Gouverneurs - nach einem gescheiterten Fluchtversuch - von den Deutschen gefangen genommen und interniert wurde.
Gräfin Ilona Edelsheim-Gyulai
1944-45
Er wurde als Verwundeter im Felsenkrankenhaus behandelt und arbeitete später als freiwilliger Arzt. Ursprünglich war er Bakteriologe, hatte aber einige Monate Erfahrung als Augenarz. So wurde er der Augenarzt des Krankenhauses - in Ermangelung eines echten Facharztes.
Dr. Gyula Steinert,
1944-45
Einer von acht Arbeitsdienst-Ärzte mit jüdischer Abstammung, die während der Belagerung im Felsenkrankenhaus arbeiteten.
Dr. Endre Mester,
1944-45
Die gebürtige Niederländerin Anna Boom arbeitete im Dienst des Schwedischen Roten Kreuzes in Budapest. Sie unterstützte auch Raoul Wallenberg bei seiner Rettungsarbeit und floh im Januar 1945 in das Felsenkrankenhaus.
Anna Boom,
1944-45
Ihre Ausbildung zum Krankenpfleger beim Roten Kreuz setzte sie zusammen mit Mady Waldbott, Ilona Andrássy und mit der Witwe von István Horthy fort. Alice Cziráky war leitende Assistentin der Verbandabteilung im Felsenkrankenhaus.
Gräfin Alice Cziráky,
1944-45
Ehefrau von Dr. István Kovács. Während der Belagerung arbeitete sie als Krankenschwester im Krankenhaus. Während dieser Zeit erkrankte sie schwer, wurde aber mit Penicillin geheilt. Nach 1956 hat sie mit Ihrer Familie Ungarn verlassen.
Frau Dr. István Kovács,
1944-45
Sie wohnte hier mit seiner Familie auf dem Lovas Weg, und nach einiger Zeit flohen sie in das Felsenkrankenhaus. Die damals 18 jährige Edit Soltész wusch, fütterte die Patienten und verteilte Medikamente (an die Patienten).
Edit Soltész,
1944-45
Im Alter von nur 16 Jahren arbeitete sie als freiwillige Krankenschwester im Felsenkrankenhaus. Anfangs waren sie für das Bettpfanne-Wechseln, Waschen und Füttern zuständig, aber ab Januar mussten sie lernen, wie man Verbände anlegt, Spritzen gibt und Schmerzmittel verabreicht.
Mária Daróczy,
1944-45
Nach dem Putsch der Pfeilkreuzler wurde sie aus dem Außenministerium entlassen, weil sie sich weigerte, den Treueeid auf Szálasi zu leisten. Sie absolvierte einen Kurs des Roten Kreuzes und arbeitete während der Belagerung im Felsenkrankenhaus.
Margit Tarányi (Daisy),
1944-45
Sie war die leitende Assistentin im Operationssaal des Felsenkrankenhauses. Sie blieb bis November 1944 im Krankenhaus.
Baronin Mady Waldbott,
1944-45
Während der Belagerung wurde er im Dezember 1944 als Chefarzt vom „Szent János” Krankenhaus in das Felsenkrankenhaus versetzt. Sein jüngerer Bruder und seine Familie waren ebenfalls im Krankenhaus. Nach dem Krieg beging er Selbstmord.
Dr. Ágost Sövényházy,
1944-45
Sie war seit 1933 Krankenschwester beim Roten Kreuz, hatte aber wegen der Geburt ihres Sohnes unbezahlten Urlaub genommen. Ihre jüngere Schwester arbeitete hier im Krankenhaus, wohin auch Margit Pekáry und ihr 6 Monate alter Sohn einzogen.
Margit Pekáry,
1944-45
Sie flohen mit ihrer Familie von Nyíregyháza nach Budapest. Sie war ausgebildete Krankenschwester, arbeitete für kurze Zeit in der Klinik in Debrecen und half später im Felsenkrankenhaus, wo sie mit ihrer Mutter wohnte.
Jolán Marschek,
1944-45
Im Januar 1945 wurde er auf dem Vérmező verwundet. Die Splitter und Fetzen wurden ihm von einem orthopädischen Schuster aus dem Bein geschnitten, dann wurde er in das Felsenkrankenhaus gebracht. Er erhielt weder Medikamente noch eine Betäubung.
Géza Szinger,
1944-45
Sie war die Frau von Joseph Born, der sie heiratete, um sie wegen ihrer jüdischen Abstammung zu schützen. Sie half als Krankenschwester. Später heiratete sie Endre Graf Csekonics, den sie im Felsenkrankenhaus kennenlernte.
Miriam Kiefer,
1944-45
Graf Endre Csekonics arbeitete als freiwilliger OP-Assistent im Krankenhaus. Er übersetzte die Anweisungen für die Anwendung von Penicillin ins Ungarische. Nach dem Krieg heiratete er Miriam Kiefer, die er im Felsenkrankenhaus kennengelernt hatte.
Graf Endre Csekonics,
1944-45
Ab September 1944 half sie im Felsenkrankenhaus, bis die Elisabethbrücke gesprengt wurde (18. Januar 1945). Sie zog nie in das Krankenhaus ein.
Irén Petrás,
1944-45
Er wurde am 6. Januar 1945 im Felsenkrankenhaus geboren. In Lovas Weg 28 wohnten sie.
István Szakáll,
1945
Nach der Belagerung wurden Kartons von ihm getreten, die vor einem Lebensmittelgeschäft waren. In einem von denen ist eine Handgranate explodiert, die noch aus dem Krieg dortblieb. Högerls Eltern brachten ihn ins Krankenhaus, wo er von März 1945 bis Juni 1945 lag.
Károly Högerl,
1945
Der Hauptingeneur während der Bauarbeiten des Felsenkrankenhaus. Im Jahr 1942 erhielt er den umfassenden Auftrag, die Bauarbeiten des behördlichen Luftschutzes der Hauptstadt zu organisieren und durchzuführen.
László Péchy,
1943-44
Im Februar 1945 explodierte eine Granate hinter ihr bei der Konditorei von Déryné und sie wurde in das Felsenkrankenhaus gebracht. Sie wurde operiert, aber ein paar Tage später wurde sie wegen der Menschenmenge nach Hause geschickt.
Alíz Hódsági (Haus),
1944-45
In der Silvesternacht 1944 wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert. Sie wollte von dem Marczibányi-Platz Wasser holen, als sie von einer Granate in den Oberschenkel getroffen wurde. Sie blieb bis April im Felsenkrankenhaus, bis sie ihre Eltern mit einem Ackerwagen nach Kecskemét zurückbrachten.
Lenke Buzogány,
1944-45
Sie waren drei Monate lang im Keller des Hauses in Úri Straße 38. Während dieser Zeit erhielten sie Strom aus dem Felsenkrankenhaus. Dr. Seibriger operierte sie, vermutlich wegen einer Blinddarmentzündung.
Terézia Hanák,
1944-45
Bei einem Angriff wurde ihr Bein verbrannt und infizierte sich. Ihr Vater besuchte sie zweimal im Felsenkrankenhaus, aber sie starb am 14. Februar an der Infektion.
Gabriella Raj,
1944-45
Während des Wassertragens wurde er von einem Granatsplitter am Kopf getroffen. Später wachte er im Felsenkrankenhaus auf. Da eine Operation nicht möglich war, wurde der Granatsplitter im Kopf gelassen, was später keine Probleme verursachte.
Gedeon Sándor,
1944-45
Dr. Antal Kálló war während des Zweiten Weltkriegs Chefpathologe des Neuen „Szent János” Krankenhaus. Sein Sohn und seine Tochter (beide im Alter von 10 Jahren) wurden verwundet und ins Felsenkrankenhaus gebracht.
Dr. Antal Kálló,
1944-45
Im Oktober 1944 rutschte sie in ihrem Haus aus, als sie Wasser für ihren Mann trug, und brach sich das Bein. Die Rettungskräfte brachten sie ins Felsenkrankenhaus, wo sie 8-10 Tage blieb.
Magdolna Wittmann,
1944-45
Im Januar 1945 wurde sein Schutzraum von einer Bombe getroffen. Sein Arm war zersplittert und auch sein Bein verwundet. Seine Schwester arbeitete in der Küche des Felsenkrankenhauses, und so wurde er hierhergebracht und erfolgreich operiert.
Zoltán Enyedi,
1944-45
Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Leutnant in der ungarischen Armee. Er wurde im Januar 1945 verwundet und im Felsenkrankenhaus behandelt.
Pál Dongó,
1944-45
Während der Belagerung im Dezember 1944 wurde sie verwundet. Nach der Bombardierung wurde sie auf eine Tagbahre gelegt und in das Felsenkrankenhaus gebracht. Die Ärzte operierten sie und sie war 1 Monat lang hier unten.
Janka Benkő,
1944-45
Im November 1944 kämpfte er als Nachhut in der Nähe von Csepel, als er verwundet und in das Krankenhaus in der Straße Királyhágó von Budapest gebracht wurde. Anfang Dezember wurde er in das Felsenkrankenhaus befördert.
László Máriássy,
1944-45
Nach der Belagerung spielte einer seiner Kameraden mit einer Granate, die er auf der Fischerbastei gefunden hatte und die explodierte. Er wurde durch Splitter aus der Granate verwundet. Er wurde im Felsenkrankenhaus behandelt.
József Bejczy,
1944-45
Dr. Elek Farkas war ein berühmter Virologe. Zusammen mit seinem Freund Lajos Thanhoffer gründete er im Felsenkrankenhaus das Institut zur Herstellung und Erforschung von Virusimpfstoffen, wo sie Impfstoffe gegen Typhus herstellten, für den Export nach Jugoslawien.
Dr. Elek Farkas,
1944-45
Ihm war die Gesundheitsversorgung in Buda unterstellt, wie auch das Felsenkrankenhaus. Im Jahre1944 wollten die Pfeilkreuzler mehrmals jüdische Ärzte in den Landdienst versetzen, - aber Koppány lehnte das ab.
Dr. Kálmán Koppány,
1944-45
Nach der Belagerung fand er eine Artilleriegranate, die in seiner Hand explodierte. Der Rücken seiner linken Hand war fast vollständig zerstört. Er wurde vom Krankenhaus am Batthyányi-Platz in das Felsenkrankenhaus gebracht, um eine Röntgenaufnahme seiner Hand anfertigen zu lassen.
Imre Szentpályi-Juhász,
1944-45
Ende Januar 1945 wurde er an seinem Kiefer schwer verwundet. Nach dem Ausbruch, am 15. März, kam er ins Felsenkrankenhaus, um über seine Knochenverletzung eine Röntgenaufnahme zu machen lassen.
Mihály Bogárdi,
1944-45
1956 war er ein 20-jähriger Medizinstudent, der im Institut und der Klinik für Unfallchirurgie geholfen hat. Er kam mit einem Wagen mit Verwundeten zum Felsenkrankenhaus, von dessen Existenz er früher nichts wusste.
Dr. Gábor Vadász,
1956
Die Eltern lebten 1956 als junges Ehepaar im Burgviertel und flohen in der Zeit der Niederschlagung der Revolution ins Felsenkrankenhaus. Ihr erstes Kind, Sára, wurde hier am 15. November geboren. Seit 1961 lebt die Familie in Deutschland.
Familie Eckhardt,
1956
Am 4. November wurde er in der Nähe des Sándor-Palastes von einem Querschläger am Kopf verwundet. Er wurde in das Felsenkrankenhaus gebracht, wo seine Wunde genäht wurde. Er verbrachte insgesamt 11 Tage im Krankenhaus.
Kornél Lobmayer,
1956
Im Jahr 1956 war sie einer der Freiwilligen aus der Staatlichen Schule für Gemeindeschwester-Ausbildung. Sie verbrachte etwa einen Monat im Felsenkrankenhaus. Damals war sie 19 Jahre alt.
Anna Mária Emberovics,
1956
Er war Geburtshelfer und Gynäkologe. Im Jahr 1956 wohnten sie in Lovas Weg 8, und zu Beginn der Revolution zog die ganze Familie in das Felsenkrankenhaus. Dort arbeitete er etwa 2 Monate lang.
Dr. Tibor Jánossy,
1956
Sie war 9 Jahre alt, als sie und sein Vater - trotz der Ausgangsverbot - ins Krankenhaus einen Verwundeten brachten.
Magdolna Koday,
1956
Im Jahr 1956 war er Chefarzt des Felsenkrankenhaus. Er kam mit dem Personal vom „Szent János”Krankenhaus herüber. Máthé war ein hervorragender Chirurg, er trug an einer Halskette die Kugel, die er aus dem Kopf eines Verwundeten operierte,
Dr. András Máthé,
1956
Attila Balás war Arzt im Krankenhaus in der Vas Straße und lebte seit den 1950er Jahren mit seiner Familie im Burgviertel. Balás arbeitete als Chirurg im Felsenkrankenhaus. Nach 1956 kehrte er in das Krankenhaus in der Vas Straße zurück und arbeitete später im Krankenhaus am Bakács-Platz.
Dr. Attila Balás,
1956
Am 24. Oktober 1956 wurde er bei einem Einsatz im Radio verwundet. Eine Kugel zertrümmerte sein Knie, und er wurde zuerst in das Krankenhaus in der Vas Straße und dann in das Felsenkrankenhaus gebracht.
Endre Bácskai,
1956
Er war Amtsarzt im I. Bezirk und beaufsichtigte im Jahre 1956 den Betrieb des Krankenhauses. Als sowjetische Soldaten das Felsenkrankenhaus betreten wollten, protestierte er heftig und berief sich dabei auf die Genfer Konvention. Später wurde er deswegen auch verurteilt.
Dr. Vida Boros,
1956
Am 5. November ging er friedlich nach Hause und wurde aus dem Nichts von einer Kugel getroffen. Er lag einen Monat lang wegen eines schweren Bauchschusses im Felsenkrankenhaus und wurde schließlich am 1. Dezember entlassen.
György Balogh,
1956
Im Jahr 1956 war sie einer der Freiwilligen aus der Staatlichen Schule für Gemeindeschwester-Ausbildung. Sie war immer bei dem aktuellen Aufgaben tätig und half ständig bei der Patientenversorgung, bis zum 22. Dezember.
Frau Károlyi, Gizella Győri,
1956
1956 zog sie in das Felsenkrankenhaus um, wo sie in der Küche arbeitete. Sie kochten für etwa 50-60 Personen, es gab keine Probleme mit der Versorgung. Jeden Tag gab es Fleisch, Bohnen, Kartoffeln, Nudeln - und oft auch Kuchen.
Frau Vilmos Megyeri,
1956
Er war Hauptingenieur der Investitionsgruppe für den Luftschutz der Hauptstadt Budapest bei der Erweiterung und dem Wiederaufbau des Felsenkrankenhauses am Ende der 1950-er Jahren und am Anfang der 1960-er Jahren.
István Bakonyi,
1958-62
Nach 1956 begann er bei der Investitionsgruppe für den Luftschutz zu arbeiten. Zwischen 1958 und 1962 war er zusammen mit István Bakonyi an der Erweiterung des Felsenkrankenhauses beteiligt und als Maschinenbauer für die Bauausführung verantwortlich.
Rudolf Ulrich,
1958-62
In den 1950er Jahren wurden sie und ihr Mann Hausmeister des Felsenkrankenhaus und zogen mit ihrer Familie in die dortige Dienstwohnung. Diese Tätigkeit übte sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1969 aus.
Frau István Szabó,
1950-69
In den 1950er Jahren wurden er und seine Frau Hausmeister des Felsenkrankenhaus und zogen mit ihrer Familie in die dortige Dienstwohnung. Diese Tätigkeit übte er bis zu seinem Tod im Jahr 1966 aus.
István Szabó,
1950-66
Haupteingang (1944)
Operationssaal (1944)
Die Eröffnungsfeier (1944)
Einweihung des Krankenhauses (1944)
Chefärztliche Konsultation (1944)
Krankenschwestern bei der Arbeit (1944)
Technikraum (1944)
Krankensaal Nr. I. (1944)
Küche (1944)
Haupteingang (2002)
Krankensaal Nr. IV. (2002)
Operationssaal (2002)
Männer Dusche (2002)
Sanitätsschleuse (Sicherheitsumleitung) (2002)
Haupteingang (2018)
Krankensaal Nr. III. (2018)
Operationssaal (2018)
Krankensaal Nr. I. (2018)
Frau Béla Borsos (1944-1945)
Frau Béla Borsos Ney Katalin war ein Mitglied der Familie Ney, die seit 1829 in dem Burgviertel lebte. Ihr Haus in Úri Straße 19 bot ihr Vater dem Internationalen und dem Schwedischen Roten Kreuz für ein geschütztes Kinderheim an.
„Mein Mann - Dr. György Buzinkay - wurde an der Zisterne bei der Matthiaskirche mit drei anderen Personen verwundet, weil eine Frau vom Roten Kreuz ihn bat, ihr beim Eisschneiden zu helfen, weil es kein Wasser gab und ihr Verlobter hatte Angst, hinaus zu gehen. Sie bat meinen Mann darum, weil es zu dieser Zeit kein Wasser gab, und der 10-jährige Sohn des Hausmeisters begleitete sie. Diese Zisterne wurde aus Pest ständig beschossen. Die Russen waren schon da, und am 31. Januar gingen sie gegen 3 bis 4 Uhr hinaus und holten ein paar Eimer Wasser. Mein Mann sagte mir, dass auch diese ihm den Magen umdrohte, weil eine kopflose Leiche daneben lag . Aber sie gingen noch einmal zurück, und dann kamen die tödlichen Schüsse. Diese arme Frau vom Roten Kreuz und der 10-jährige Sohn des Hausmeisters, Árpi, waren auf der Stelle tot. Mein Mann - ich weiß nicht, wer ihn mitgenommen hat und wer nicht - wurde aber hierher in das Höhlenkrankenhaus gebracht. Sie ließen mich abends nicht mehr in das Höhlenkrankenhaus, also war ich am nächsten Tag um 7 Uhr hier. Er war in einem schrecklichen Zustand, ich habe ihn fast nicht erkannt.”
Mária Daróczy (1944-1945)
Mária Daróczy kam als junger Teenager aus einer Familie aus dem Burgviertel zum Personal des Felsenkrankenhauses. Sie diente als freiwillige Hilfskrankenschwester während der Belagerung von Budapest 1944-45.
„Irgendwann Mitte November wurde die Margaretenbrücke gesprengt, weil die Deutschen sie vermint hatten, und dies war ein großer Unfall. Zu dieser Zeit wurden die ersten Verwundeten ins Krankenhaus gebracht - diejenigen, die aus der Donau gezogen worden waren. Die drei Krankensäle waren fast voll. Denn es gab eine weibliche, eine männliche und die militärische. Alle waren fast voll, und ab dann haben wir angefangen zu helfen, die Patienten zu füttern und so weiter. Damals gab es noch keine Soldaten. Dann kam der Dezember, Budapest war umzingelt: wegen der Blockade konnte man weder noch rein oder raus gehen. Dr. Seibriger war bereits unten in der Chirurgie, und er nahm neben sich ein oder zwei dieser jungen Mädchen. Unsere Aufgabe war es, die Bettenpfanne zu wechseln, die Kranken zu waschen, zu füttern. Ja, aber die Situation wurde immer schlimmer, wir mussten lernen - diese ausgebildeten Krankenschwestern brachten uns bei - wie man intramuskulär – in den Muskel – spritzen, subkutane - unter die Haut - Schmerzmittel verabreicht. Man musste also wissen, wie man das macht und wie man Verbände anlegt. So ging es weiter, unter immer mehr überfüllter Bedingungen, und dann gab es kein Wasser mehr...“
Dr. Gyula Steinert (1944-1945)
Dr. Gyula Steinert war Bakteriologe des Neuen „Szent János” Krankenhaus, später am „Szent László” Krankenhaus und später Leiter des Laboratoriums. Sein alter Freund und Kollege Dr. István Kovács, der Chefarzt, nahm ihn und seine Familie ins Szikla-Krankenhaus auf, wo er während der Belagerung der Hauptstadt 1944-45 als freiwilliger Arzt arbeitete.
„Mit der Zeit wurde das Krankenhaus immer überfüllter. Die Geheilten zögerten, ihren scheinbar sicheren Hafen zu verlassen, und schlichen sogar Verwandte ein. Diesem Prozess konnte nicht widerstanden werden. Die Hygiene war auf einem absoluten Tiefpunkt angelangt, und die Abflüsse in den Toiletten waren schließlich verstopft. Überall herrschte ein unerträglicher Gestank. Die meisten Menschen flüchteten nachts ins Freie, um ihre Notdurft zu verrichten oder die in Eimern gesammelten Exkremente zu beseitigen. Die Wasserversorgung war unterbrochen, und wir hatten nur genug Wasser, das wir nachts aus der Zisterne am Kapistristan-Platz heranschleppen konnten. Aufgrund der mangelnden Reinigung hatte sich die Krätze ausgebreitet und die Kleiderläuse sind auch erschienen. Viele Menschen kratzten sich wegen des unerträglichen Juckreizes, den die Infektion verursachte, die Gliedmaßen blutig. Wer hatte ein Mittel dagegen? Verbände und Medikamente waren auf das Nötigste reduziert. Auch die Lebensmittel gingen zur Neige, und die Patienten bekamen nur noch eine Tasse Suppe pro Person. Die einzige Möglichkeit war für meine Kinder, etwas von dieser heißen Suppe zu bekommen, dass meine Frau und ich Blut für die Verwundeten spendeten. Vor lauter Hunger und Arbeit konnten wir uns kaum auf den Beinen halten. Die Lage wurde fast aussichtslos, als sich am 50. Tag der Belagerung die Nachricht verbreitete, dass die Deutschen einen nächtlichen Durchbruch planten und dass dessen Erfolg oder Scheitern das Ende der Belagerung bedeuten würde.“
Janka Benkő (1944-1945)
Als junges Mädchen im Teenageralter wurde Janka Benkő Anfang Dezember 1944 bei einem Bombenangriff in der Halle am Madách-Platz verletzt. Sie wurde mit einem Krankenwagen aus dem Stadtzentrum in das Felsenkrankenhaus gebracht, wo sie einen Monat lang blieb.
„Am 24. Dezember gab es nichts zu essen. Ich weiß nicht, wir müssten da schon verhungert sein, denn mein Vater sagte eines Montags, dass er es nicht mehr aushält und irgendwie rüberkommt, denn wir wussten ja nichts voneinander. Die Brücken standen noch, irgendwie ist er durchgekommen. Mein Vater hat ein Glas Marmelade mitgebracht und ich habe ihn angefleht, mir ein kleines Stück Brot mitzubringen, dann hat er es versprochen. Als ich nach Hause kam, ging mein Vater auf die Knie und entschuldigte sich dafür, dass er am nächsten Tag nicht gekommen war und kein Brot mitbringen konnte. Ein junger Soldaten verweigerte ihn über die Brücke zu gehen, weil sie jeden Moment den Befehl zur Sprengung der Brücke erhalten konnten. Er kam auf allen vieren herübergekrochen und suchte mich, am Dienstag oder Mittwoch derselben Woche, vielleicht auch am Donnerstag, alles ging sehr schnell, weil es inzwischen so viele Kranke gab. Überall auf den Gängen lagen sie auf Tragbahren, einige konnten sie nicht einmal anfassen, um behandelt zu werden, sie starben dort. Wir konnten nur noch seitlich gehen, Sie haben uns die Hand gereicht, um Hilfe zu bekommen, und wir konnten kaum noch herauskommen.”
Oszkár Wenetsek (1944-45)
Oszkár Wenetsek trat nach dem Zweiten Wiener Schiedsspruch in die ungarische Armee ein, wurde aber an der Front verwundet, wobei Mörsersplitter seine Lunge durchbohrten. Er wurde in das Felsenkrankenhaus gebracht, wo er erfolgreich operiert wurde. Hier stand er den Rest des Krieges durch.
Ágnes Wenetsek (Tochter): „Mein guter Vater hat mir oft erzählt, wie der Chirurg des Krankenhauses ihn davor bewahrt hat, halb genesen wieder an die Front geschickt zu werden. Offiziere kamen ins Krankenhaus, um die genesenen und teilweise genesenen Soldaten einzusammeln und sie an die Front zurückzuschicken. Der Chefarzt sagte meinem Vater, dass er versuchen würde, ihn von der Front zu retten. Er kleidete ihn als Krankenpfleger an und legte ihn neben den Operationstisch im Operationssaal. Es herrschte Verdunkelung, und mein Vater war dafür zuständig, den Operationstisch mit einer Lampe zu beleuchten. Die Offiziere gingen hinein, sahen sich um, fanden alles in Ordnung und gingen wieder. Nach ein paar Minuten wurde mein Vater - der Schein Pfleger - ohnmächtig. Der arme Mann konnte den Anblick von Blut nie ertragen.“
Endre Mester (1944-45)
Endre Mester kam Anfang 1944 als jüdischer Arbeitsdienstarzt in das Krankenhaus und arbeitete dort bis November. Seine Frau sorgte dafür, dass er nicht an die Front geschickt wurde, was den sicheren Tod bedeutet hätte.
„Das Verteidigungsministerium hat mich zusammen mit anderen Kollegen als Arbeitsdienstarzt eingesetzt. Chefarzt Kovács behandelte uns menschlich, kollegial und sogar darüber hinaus freundschaftlich. Er erfüllte alle unsere Wünsche, soweit es ihm möglich war, und behandelte uns trotz unserer erniedrigenden Situation so, als wären wir ihm völlig gleichgestellt (...) Am 15. Oktober, als wir alle willkürlich für zwei Tage das Krankenhaus verließen, deckte er uns, obwohl er unseren Aufenthaltsort kannte, verriet uns nicht und erleichterte unsere Rückkehr ins Krankenhaus. Er erleichterte unsere Bewegungen im Burgviertel, - auf einem ziemlich exponierten Ort -, verbesserte unseres Essen und war nachdrücklich äußerst hilfsbereit, wann und wo immer es möglich war.“
Edit Soltész (1944-45)
Edit Soltész lebte hier mit ihrer Familie auf dem Lovas Weg und nach einiger Zeit flüchteten sie in das Felsenkrankenhaus, um sich in Sicherheit zu bringen. Sie war 18 Jahre alt, als sie sich freiwillig als Helferin im Felsenkrankenhaus meldete und erhielt dafür eine Flasche Wasser pro Tag.
„Zuerst dachten wir, es würde nur ein paar Tage dauern. Aber als ich sah, dass es nicht so schnell aufhören würde, habe ich mich bei dem verantwortlichen Arzt des Krankenhauses gemeldet, der früher in unserer Nachbarschaft wohnte. [...] Es gab drei große Klassensäle. Ich wurde in einen Krankensaal für die Männer, zu den zivilen Verwundeten zugeteilt, es gab ständig Nachschub. Nachts gab es Ausgangsverbot, die Wachen schossen ohne Aufforderung auf sich bewegende Personen. Tagsüber schossen die Russen auf die Eiligen, die auf dem weißen Schnee gut zu sehen waren. Um Wasser zu holen, wagten sich viele an den offenen an die Zisterne vor der Matthiaskirche. Auch die Schutzräume in den Häusern waren nicht sicher, und auch hier gab es viele Verwundete. Ich war natürlich keine ausgebildete Krankenschwester, aber ich machte mit Freude, die Kranken zu waschen, zu füttern und ihnen Medikamente zu geben.“”
Imre Szentpály-Juhász (1944-45)
Am 2. Mai 1945, im Alter von 13 Jahren, wurde er auf der Treppe vom Clark-Adam-Platz zum Burgviertel verletzt. Während er spielte, explodierte eine Artilleriegranate in seiner Hand und verursachte schwere Verletzungen. Der linke Handrücken wurde zerstört, ein Splitter steckte in seinem Knie und seine rechte Hand wurde schwer beschädigt. Sein Bein wurde durch den Splitter so stark beschädigt, dass es fast amputiert werden musste. Mit Hilfe einer Röntgenaufnahme im Felsenkrankenhaus konnte dies schließlich verhindert werden.
„... Und es ist etwa Mitte Juni, als ich mich in einem kritischen Zustand befand und entweder der Splitter entfernt oder mein Bein abgetrennt werden muss. Mein Vater war nicht damit einverstanden, das Bein abgetrennt zu werden, also mussten sie versuchen, den Splitter herauszuholen. Sie brachten mich tatsächlich hierher, haben ein Röntgten gemacht, und doch nach den Röntgenaufnahmen gelang es ihnen, den Splitter unter ziemlich kritischen Umständen herauszuholen. “
Gräfin Ilona Széchényi (1944-1945)
Gräfin Ilona Széchényi kam vom Lande in die Hauptstadt, doch bevor sie nach Hause zurückkehren konnte, war die Hauptstadt durch die belagernden Sowjets rundherum völlig abgeschlossen. Gräfin Ilona Széchényi trat nach Weihnachten 1944 als freiwillige Krankenschwester des Roten Kreuzes in das Felsenkrankenhaus ein.
„Unsere Freiwilligen arbeiteten ununterbrochen. Sie gingen morgens hinaus, um den frisch gefallenen Schnee einzusammeln. Das war die Wasserversorgung für das Krankenhaus. In vielen Fällen kam der eine oder andere nicht mehr zurück! Das wertvollste Gut war das Wasser. Die Not lehrt uns oft Lösungen. So lernte ich eine Methode, mit der ich mich in anderthalb Litern Wasser pro Tag von Kopf bis Fuß waschen und sogar meine Zähne putzen konnte. Das System funktionierte hervorragend.
Wo haben wir geschlafen? Immer an verschiedenen Orten, wo immer ein wenig Platz war. An eine Nacht aus dieser Zeit erinnere ich mich mit tiefem Abscheu. Es gab keinen Platz, um ins Bett zu gehen. Jeder Millimeter war voll. Nach einem ganzen Tag harter Arbeit war ich sehr müde. Schließlich verbrachte ich die Nacht auf einer leeren Bahre, die dann geräumt wurde, auf der das trocknende Blut und sein stechender Geruch nicht gerade ein lustvoller Zustand waren.
Mahlzeiten? Irgendwie fand sich immer etwas, um uns zu füttern. Wir waren alle jung und gesund (ich 21) und arbeiteten hart.
Eines Tages erwähnten sie, dass wir Pferdefleisch essen würden. Infolge der Schüsse und Explosionen lagen viele tote Pferde hier und da auf den Straßen. Da ich selbst ein „Pferdeliebhaber“ bin, beäugte ich den Inhalt des Tellers vor mir mit Argwohn und Misstrauen. Die anderen hatten bereits begonnen, das Essen zu probieren, das dort lag. Sie gaben ihre Meinung dazu ab. Schließlich holte ich tief Luft und probierte ein kleines Stück von diesem süßlichen Fleisch. NEIN!!!! Lieber würde ich den nächsten Tag verhungern. Hätte ich Menschenfleisch vor mir gehabt, wäre mein Ekel wohl nicht größer gewesen!!!“
Dr. András Seibriger (1944-45, 1956)
Dr. András Seibriger war 1944-45 stellvertretender Chefarzt im Felsenkrankenhaus. Er diente mehrmals in der Armee. Als junger, erfahrener Chirurg arbeitete er ab dem Frühjahr 1944 als stellvertretender Chefarzt des Felsenkrankenhaus. Nach dem Krieg, während der kommunistischen Diktatur, erhielt er ein jahrelanges Berufsverbot. Auch während der Revolution und des Unabhängigkeitskrieges 1956 war er im Felsenkrankenhaus tätig, danach war er lange Zeit Abteilungsleitende Chefarzt des Sportkrankenhauses. Seine Tochter, Erzsébet Seibriger, lebt noch immer in der Úri-Straße im Burgviertel.
Seine Tochter, Erzsébet Seibriger, erinnerte sich: „Und mein Vater dann - wenn wir jetzt nach ‚56 springen - nach ‘56 gab es wieder die schrecklichen Zeiten, die Verhöre. Und nach '56, als wir nach oben kamen, sind viele von denen, die hier waren, weggegangen, aus dem Land flüchteten. Meine Mutter versuchte, meinen Vater zu überreden, dass wir dissidieren sollten, weil es hier daraus nichts Gutes bringen würde. Mein Vater wollte das nicht, aber dann hat sie ihn doch hart dazu gebracht, es zu tun. Und die kleine Familie ging weg. Ich erinnere mich natürlich nicht daran, aber wir machten uns mit unserem Gepäck auf den Weg, und dann - so erzählt meine Mutter - kamen wir nicht einmal bis zur ersten Ecke, und mein Vater stellte die Tasche ab und sagte: Meine kleine Glédis, du kannst gehen, ich gehe nicht. Ich habe hier mein Zuhause, ich habe Patienten, die auf mich warten, und das Felsenkrankenhaus kann mich jederzeit brauchen. Und er drehte sich um und ging nach Hause. Und dann kam meine Mutter nach.“
Gräfin Ilona Edelsheim-Gyulai (1944-45)
Sie heiratete István Horthy, den älteren Sohn des Gouverneurs, im Jahr 1940. Seine Witwe, Frau István Horthy, Mady Waldbott, Alice Cziráky und Ilona Andrássy setzten ihre Ausbildung zur Krankenschwester beim Roten Kreuz gemeinsam fort. Danach arbeitete sie als Krankenschwester, war an der Front und machte 1944 eine Ausbildung zur OP-Schwester. Nach dessen Eröffnung arbeitete sie im Felsenkrankenhaus. Sie arbeitete ununterbrochen, bis die Familie des Gouverneurs 1944 nach einem gescheiterten Fluchtversuch von den Deutschen gefangen genommen und interniert wurde.
„Es war sehr viele Arbeit. Sie war sehr niedlich, dieses kleine Zigeunermädchen, sage ich Ihnen. Ich wollte wissen, was mit ihr passiert ist, denn die Eisenbahn hatte ihr ein Bein abgeschnitten. Und sie brachten sie an diesem Tag her. Und dann hatte sie große Schmerzen. Und während der Behandlung war ihr kleiner Mund ganz krumm. Aber wenn sie im Bett lag, sang sie immer diese kleinen Zigeunerlieder. Und wir sagten ihr, dass sie während der Behandlung singen sollte. Und dann sang sie mit ihrem so verzogenen Mund...“
Dr. Mihály Bogárdi (1944-45)
Dr. Mihály Bogárdi wurde Ende Januar 1945 am Kiefer schwer verwundet. Er wurde in einem Notkrankenhaus notoperiert, aber ein Röntgenbild konnte erst nach dem Ausbruch im Felsenkrankenhaus gemacht werden. Nach der Belagerung gab es für lange Zeit in Budapest keine andere funktionierenden Röntgengeräte.
„In den geräumigen Gängen reihten sich Etagenbetten aneinander, und zwei oder drei Männer mit nackten, bandagierten Köpfen, geschienten Armen und Beinen lagen oder saßen „Stockwerk für Stockwerk“ mit leidenden Gesichtern. Die Hitze war extrem. Eine Glaswand trennte einen breiten Teil des Ganges ab, hinter dem eine Operation stattfand. Ein paar Schritte weiter wurde das Essen aus riesigen Töpfen verteilt. Überall herrschten Gedränge, Hektik, Leid, Gestank, Schweißgeruch und Chemikaliengeruch. Aber das Röntgengerät funktionierte reibungslos und perfekt. Er machte drei Aufnahmen, aber nur eine davon war erfolgreich. Eine so genannte Sonde wurde durch die Operationsöffnung eingeführt, um zu sehen, wohin der Gang führte. Die Aufnahme zeigte deutlich meine schwere Knochenschädigung: das Fehlen des aufsteigenden Kieferastes, der untere linke Weisheitszahn in meinem Hals, wie sich herausstellte mit seiner Spitze in Richtung der großen Halsschlagader. Das Röntgenbild habe ich heute noch. Ich verbrachte einige Stunden im Felsenkrankenhaus, aber diese wenigen Stunden werden mir ewig in Erinnerung bleiben.“
László Máriássy (1944-45)
László Máriássy diente im Zweiten Weltkrieg im 4. Husarenregiment. Er wurde bei den Kämpfen in der Nähe von Csepel im November 1944 verwundet und in Budapest behandelt. Er wurde kurzzeitig in das Felsenkrankenhaus eingeliefert, aber sobald es ihm besser ging, zog er zu seinen Eltern, um die Belagerung zu überstehen.
„Die Ärzte und Krankenschwestern hier waren fantastisch. Sie arbeiteten Tag und Nacht und schliefen manchmal im Stehen ein. (...) Es herrschte hier eine Art kontrolliertes Chaos, ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll. Das Essen war so gut, wie es nur sein konnte. Jeder bekam so viel zu essen, wie er konnte, und die Ärzte aßen weniger als die Krankenschwestern und wir, weil man uns sagte, wir bräuchten es mehr. Während der Belagerung hörte man die Einschüsse und Bomben, und manchmal wackelte alles. Die Krankenschwestern, die uns geschoben haben, haben ihre Ohrstäbchen nicht bewegt. Sie waren fantastisch. Wir hatten immer Verbandszeug, weil sie die alten Verbände immer irgendwo in einer Wäscherei wuschen. Vor allem die, die sie den Toten abnahmen, weil so viele Menschen starben. Die konnten sie nicht gleich mitnehmen, weil sie erst die Verwundeten nehmen mussten. Das war für uns unangenehm, weil es Kameraden waren. Am Tag zuvor hatten wir noch miteinander gescherzt, aber da war er schon kalt und er lag neben uns.“
Margit Pekáry (1944-45)
Margit Pekáry war Krankenschwester beim Roten Kreuz, aber während der Belagerung war sie wegen der Geburt ihres Kindes auf unbezahltem Urlaub. Ihre Schwester arbeitete im Felsenkrankenhaus, und so zog sie mit ihrem 6 Monate alten Sohn während der Kämpfe dort ein. Natürlich half sie selbst bei der Krankenpflege.
János Harmatta (Sohn): „Meine Mutter Margit Pekáry und ihre Schwester Gizella Pekáry gingen zum Roten Kreuz (...) Meine Mutter brachte es bis zur Oberschwester, sie arbeitete, bis sie mit mir schwanger wurde. Ich habe auch das Dokument, als sie wegen der Geburt vorübergehend vom Dienst befreit wurde. Ihre Schwester war Krankenschwester hier im Felsenkrankenhaus. Während der Belagerung waren wir bei ihren Großeltern in der Hattyú Strasse im Keller untergebracht. Es gab so wenig zu essen, dass meine Mutter mich mitnahm, die Großeltern dort ließ und mit mir ins Felsenkrankenhaus kam. Sie ging in den Dienst, damit ich versorgt werden konnte. Ich lebte in einem Koffer, dies war meine Wiege. Meine Mutter erzählte mir von den unglaublichen Zuständen, es war so dicht und es gab so viele Menschen, denen geholfen werden konnte und vielen nicht. Bei einem der Bombenanschläge oder Schießereien wurde der Pförtner getötet. Sie schossen auf den Eingang. Meine Mutter erzählte mir, dass wir von den ersten Januartagen bis Mitte Februar hier waren, bis zum Ausbruch.“
Márta Kremzer (1944-45)
Im Dezember 1944 wurde Márta Kremzer als kleines Kind im Keller ihres Hauses in Budafok verwundet. Sie wurde hierher in das Felsenkrankenhaus gebracht.
„Im Krankenhaus lagen die Soldaten auf der Seite, wie Kartoffelsäcke, übereinander. Dem einen fehlte ein Arm, dem anderen ein Bein. Wir kamen in einen Raum, in dem es sehr dunkel war und in dem ein Arzt operierte. Es hing eine kleine Lampe, und man sagte uns, dass ein jüdischer Arzt, der untergetaucht war, dort Zuflucht gefunden hatte. Er operierte mich, aber ich erinnere mich nicht mehr an seinen Namen. Ich hatte zwei Splitter fast in meiner Niere, etwas weiter unten. Einen konnte er während der Operation sofort herausnehmen, aber der andere ist ihm nicht gelungen. Danach haben sie mich nach Hause gebracht.“
Zoltán Enyedi (1944-45)
1945 wurde Zoltán Enyedi im Keller der Wohnung seiner Schwester in Buda schwer verwundet. Sein Arm war zersplittert und auch sein Bein war verstümmelt. Da seine Schwester in der Küche des Krankenhauses arbeitete, wurde sie ebenfalls dorthin verlegt. Sie lag mehr als zwei Monate im Krankenhaus.
„Jeden Morgen bekamen wir eine sehr anständige Scheibe Brot, aber ich konnte nichts essen. Mein Morgentee und meine Abendsuppe wurden mir von meiner Schwester gebettelt. Damals hatte niemand mehr Geduld, die Patienten dort zu füttern, aber meine Schwester bettelte mich an, das ich es gegessen habe. Am Ende Januar konnte sie uns kein Brot mehr gegeben, da es alle war (...) Zu dieser Zeit waren wir so viele, dass wir zu dritt auf zwei Betten lagen: die beiden schwersten Patienten mit dem Kopf an der Wand und dazwischen ein leichterer Patient, der noch medizinische Hilfe brauchte. Patienten, die nicht ständig medizinisch betreut werden mussten, galten als halbwegs geheilt. Sie konnten nicht auf die Straße gesetzt werden, und das Krankenhaus ließ für sie Pritschen anfertigen und in der Höhle aufstellen.“
Kornél Lobmayer (1956)
Am 4. November bewaffnete sich Kornél Lobmayer mit einem Freund an der Technischen Universität und machte sich dann auf den Weg ins Burgviertel. An diesem Tag wurde er in der Nähe der Ruine des Sándor-Palastes von einem Querschläger am Kopf verwundet. Er wurde in das Felsenkrankenhaus gebracht, wo seine Wunde genäht wurde. Er verbrachte insgesamt 11 Tage im Krankenhaus und half dem Personal, als es ihm besser ging. Er erholte sich im Landhaus seiner Eltern und war keinen ernsthaften Repressalien wegen seiner revolutionären Aktivitäten ausgesetzt.
„Ich wusste nicht, dass ein Felsenkrankenhaus existiert. Ein ungarischer Soldatenjunge begleitete uns hierher (er brachte uns, diese Ad-hoc-Gruppe, zusammen). Wir stiegen die überdachte Treppe hinunter und betraten den Haupteingang, so wie wir es jetzt tun. Hier wurde ich von einem Arzt untersucht, ich erkannte jetzt das Zimmer. Der Chirurgen fragte mich: „Wie ist die Situation bei euch, mein Sohn? Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, ich sagte: „Sie haben auf mich geschossen! Gott sei Dank bin ich glimpflich davongekommen. Ich musste die Wunde nähen, ich hielt sie mit meinem Taschentuch, als wir runterkamen. Es waren ein paar von uns hier, die ich nicht kannte, wir hatten uns hier befreundet. Ich bekam ein Bett auf der großen Station - ich erkannte, wo es war. Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt. Leider war es geschwollen und leider war es über mein rechtes Auge gesetzt. Nach 11 Tagen war ich quasi so gut geheilt, dass ich gehen konnte.“
Dr. Zsuzsanna Zsindely (1956)
Dr. Zsuzsanna Zsindely meldete sich 1956, während der Revolution und des Unabhängigkeitskrieges, auf Ermunterung ihres Arztvaters freiwillig als Krankenschwester im Felsenkrankenhaus. Im Alter von nur 19 Jahren arbeitete sie hier fast einen Monat lang.
„Ich war noch nie im Operationssaal, aber ich weiß eines: Ich war neben einem Mann, der operiert wurde, weil er einen Schuss ins Gehirn bekommen hatte. Und man konnte nicht wissen, ob er normal sein würde, wenn er wieder aufwachte. Und ich war anderthalb Tage neben ihm, er war neben Ihnen in dieser Hütte (sagt er zu Balogh), und ich habe ihn mit Eis behandelt, er war ständig am Flattern, er hatte eine schreckliche Bewegungsunruhe. Und schließlich fragte ich ihn, wo er angeschossen wurde. Und er sagte mir deutlich, wo. Seine Frau war bei der Geburt, und er wollte sie besuchen, und er bekam diesen Schuss, und hat sich vollständig erholt.”
György Balogh (1956)
György Balogh wurde am 5. November 1956 im Alter von 27 Jahren verwundet. Er hatte sich nicht an den Kämpfen beteiligt und trug keine Waffen. Er war auf dem Heimweg, zu Fuß.
„Ich war in normaler Zivilkleidung und ohne Waffe. Als ich verwundet wurde, war ich so geistesgegenwärtig, in Richtung des Fehérvári Tors zu laufen, das sich dann am Ende der Burg stand. Ich rannte auf den Váralja-Weg hinauf, kletterte über einen Zaun und kletterte in das Haus gegenüber meiner Wohnung. Aber dort fühlte ich mich sehr schwach, ich wurde ins Bett gelegt, und innerhalb kürzester Zeit kam ein Lastwagen die Attila-Straße entlang, und wurde so gemeldet. Sie holten mich raus, legten mich auf das Plateau des LKWs und brachten mich hierher in Lovas Weg 4/c, also hielten sie unten an und rannten mit mir auf einer Tragbahre die Zerge-Treppe hinauf und brachten mich hierher ... Sie brachten mich direkt in den Operationssaal, wo ich mich entkleidete, mich auf den Operationstisch legte, und dann begann der Chirurg, András Máthé, mit der Operation. Nicht nur am Bauch (denn ich hatte einen Bauchschuss), sondern auch an meinem Handgelenk - das wurde von einem anderen Arzt operiert. Wenn ich mich richtig erinnere, war das Kelemen, seinen Vornamen weiß ich nicht mehr ...Es gab einundvierzig Betten, dort gibt es eine kleine Tür, und es gibt einen Separierten Bereich. Dort legten sie einen Mann mit einem Kopfschuss hin, aus dessen Gehirn der Máthé die Kugel herausoperierte - es war ein Wunder! Neun Tage lang bekam ich nichts zu essen oder zu trinken, nur Bluttransfusionen und Infusionen. Neun Tage lang durfte ich nur Wasser in den Mund nehmen und es ausspucken. Schlucken war nicht erlaubt. Danach ging es mir besser, ich schaute mich um, ich kam langsam wieder zur Vernunft. Und dann brachten sie diesen Mann mit Kopfwunde heraus, sie stellten sein Bett direkt an die Wand, damit ich mit ihm reden konnte, um zu erfahren, ob er einen Hirnschaden hatte, ob er kommunizieren konnte.“
Polish radio program (Z kraju i ze świata) – 10th of December 1956
Anna Retmaniak radio reporter, the Special Correspondent of the Polish Radio, accompanied the first transport of aid supply sent from Poland. During her trip to Hungary, she visited the Hospital in the Rock.
„… András Máthé MD guided me. Doctor Máthé had a bullet hanging in his neck. »This is the first bullet, which I took out from an injured in our hospital – he says. By the way, we saved the life of that injured with your help. There were times when our blood proved to be not enough. Let’s go, have a look at this patient personally!« István Cziráki rises a bit from his bed and sees his new born baby, whom he doesn’t know yet. I’m very happy – he says – that I can say hello to my wife and my new-born baby through the Polish Radio. I would like them to take care of themselves and each other. For the Polish nation I wish not to choose the bloody road, as we did, but choose a peaceful way towards a blessed future. Niech żyje Polska!”
1939-1945 Das Luftschutzkrankenhaus des Zweiten Weltkriegs
Das Felsenkrankenhaus ist ein ausgebauter Teil des Höhlensystems unter der Budaer Burg. Die weltweit seltenen Höhlen unter Várhegy wurden nach der Eiszeit an der Verbindung von Kalkstein und dem darunter liegenden Mergel mit Hilfe von Quellwasser erodiert. Das etwa 10 km lange Höhlensystem wurde seit dem Mittelalter von den Einheimischen dauernd genutzt. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde ein großer Teil des Systems befestigt und ab 1939 in einen Luftschutzraum umgewandelt. Der erste bebaute Bereich des späteren Felsenkrankenhauses war die Alarmzentrale „K“, von der aus zwischen 1937 und 1945 die Luftschutzsirenen des Burgviertels betrieben wurden. Während die Luftverteidigung für den Schutz des Luftraums des Landes zuständig ist, ist die Luftschutz für die sichere Unterbringung und den Schutz der Zivilbevölkerung verantwortlich.
Da die Burg damals das „Regierungsviertel“ beherbergte, war es ein logischer Schritt, eine bombensichere Notunterkunft einzurichten, um eine schnellere medizinische Versorgung der Bewohner und Beamten des Burgviertels zu gewährleisten. Um Kosten zu sparen, wählte man die bereits ausgegrabene Strecke der Úri-Straße und baute den Schutzort an das Gebäude der Alarmzentrale an. Der Eingang wurde vom Rathaus des Bezirks I. aus geöffnet. Den Bau des Felsenkrankenhauses wurde von Károly Szendy, der vorsorgliche Bürgermeister von Budapest, im Einklang mit der Anweisung des Verteidigungsministers angeordnet.
Um Kosten zu sparen, wurde die Einrichtung an das Höhlensystem angepasst - der Höhlensaal wurde zu einem Zimmer, der Gang zu einem Korridor. Zwischen 1941 und 1943 wurden die Bauarbeiten in einem zügigen Tempo fortgesetzt, und am 20. Februar 1944 wurde schließlich das Chirurgische Notfallkrankenhaus der Hauptstadt eröffnet. Es verfügte über drei Krankensäle und einen modernen Operationssaal. Die Wittwe von István Horthy, Gräfin Ilona Edelsheim-Gyulai, die Oberschwester des Roten Kreuzes im I. Honvéd-Armeekorps (in der Mitte des Bildes), war bei der Eröffnung des Krankenhauses anwesend und arbeitete hier als Krankenschwester. Die Oberschwester des Krankenhauses war Gräfin Ilona Andrássy. Auch Gräfin Alice Cziráky und Baronin Mady Waldbott arbeiteten hier, ebenso wie viele andere Krankenschwestern.
Erst nach den amerikanischen Luftangriffen im Mai 1944 wurde es intensiv genutzt. Seine Aufgabe wurde die allgemeinen Notfallversorgung, so dass es zu dieser Zeit vor allem für die Aufnahme von Verletzten der Luftangriffe genutzt wurde. Das Krankenhaus war technisch und medizinisch sehr modern. Sein Schwachpunkt war die Kantine, die nach der Auflösung der externen Versorgung nur mit Mühe selbständig arbeiten konnte. Das Krankenhaus wurde dem „Szent János” Krankenhaus unterstellt und Dr. István Kovács (Bild), Adjunkt an der Universität und Chefarzt der Chirurgie, wurde zu seinem Direktor ernannt. Er hatte auch als Arzt an der Front in einem Lazarettzug gedient. Sein Stellvertreter wurde Dr. András Seibriger, ein Chirurg, der ebenfalls früher als Soldat gedient hat. Die medizinische Versorgung wurde von freiwilligen Krankenschwestern des Roten Kreuzes unterstützt. Während der Belagerung von Budapest in den Jahren 1944-45 war die Einrichtung mit 94 Betten voll belegt. Einem Bericht zufolge, den Dr. Kovács dem Bürgermeister vorlegte, waren während der Belagerung 200 bis 230 Menschen gleichzeitig eingepfercht. Augenzeugenberichten zufolge wurden diejenigen, die nicht in das Krankenhaus passten, durch mehrere Gänge im Höhlensystem in die Höhlenräume gebracht. Die Sterblichkeitsrate war aufgrund von Epidemien und des Mangels an Ausrüstung und Medikamenten sehr hoch. In dem Krankenhaus waren Zivilisten und Soldaten gemischt untergebracht, mit einer separaten Abteilung für Frauen.
Die Verwundeten lagen auf zusammengesetzten Etagenbetten: drei oben, drei unten und die anderen zwischen den Betten auf Tragbahren oder Strohsack. Auch deutsche Soldaten wurden hier behandelt, aber sie lagen nicht darin. Ebenfalls in dem Krankenhaus wurden viele deutsche und schwäbische Soldaten - die zur Waffen-SS mit Zwang eingezogen worden waren - aus Ungarn behandelt. Da die Einrichtung über einen eigenen Generator verfügte, konnte sie während der Belagerung auch dann noch versorgt und geröntgt werden, als dies in anderen Krankenhäusern nicht mehr möglich war.
Im Krankenhaus waren auch 8 Arbeitsdienst-Ärzte tätig. Der Bezirkspolizeikommandant, Dr. Kálmán Koppány, verhinderte, dass die Pfeilkreuzler sie deportierte, dadruch, dass sie ungarische Militäruniformen anzogen und in Ruhe arbeiten konnten. Für seine Tat wurde der Polizeihauptmann auf der Mauer der Gerechten verewigt. Im November 1944 wurden jedoch zwei Ärzte wegen Verrates verhaftet. Einer wurde vom Pfeilkreuzler in die Donau geschossen, der andere wurde in ein Konzentrationslager deportiert.
Die Ärzte und Krankenschwestern retteten Tausenden von ungarischen Soldaten und Zivilisten das Leben. Nach dem Ausbruch vom 11. Februar 1945 wurden die ambulanten Patienten entlassen. Die Anderen wurden später aus dem Krankenhaus fortgesetzt befördert, das noch bis Juni 1945 in Betrieb war. Auch Friedrich Born, der Delegierte des Internationalen Roten Kreuzes in Ungarn, überlebte die Belagerung im Krankenhaus. Er gab dem Personal Schutzbriefe und verhandelte mit dem sowjetischen Kommando, um das Krankenhaus in Betrieb bleiben zu können. Dies war auch deshalb notwendig, weil die andere Krankenhäuser in der Stadt stark beschädigt waren und ihre Instandsetzung viel Zeit in Anspruch nahm. Das Krankenhaus wurde im Juni 1945 geschlossen. Einige der Ärzte flohen in den Westen. Die Arbeit von Dr. István Kovács und Dr. András Seibriger, die das Krankenhaus leiteten, wurde erschwert oder unmöglich gemacht.
Irrtum: Das Krankenhaus wurde nicht „von den Russen abgefackelt“. Dieser Irrtum beruht auf der Tatsache, dass ein Teil des Höhlensystems den Deutschen als Krankenhaus zur Verfügung gestellt wurde, ohne jedoch ausgebaut zu werden. Die dort verbliebenen (nicht gehfähigen) Menschen wurden von den Sowjets mit Flammenwerfern getötet, nachdem sich viele von ihnen, auch im Liegen, mit Waffen und Granaten gewehrt hatten. In der Tat: Man wollte verhindern, dass die Sowjets die Soldaten im Felsenkrankenhaus fanden, und kleidete daher alle schnell in Zivilkleidung. Es wurde also niemand verletzt.
1945-1952 Das Institut zur Herstellung und Erforschung von Virusimpfstoffen und Wiedereröffnung des Krankenhauses
Nach der Schließung des Krankenhauses wurde ein Großteil der Ausrüstung mitgenommen. Die Anlage wurde an ein privates Unternehmen, das Institut zur Herstellung und Erforschung von Virusimpfstoffen, verpachtet. Die Hauptaufgabe des Instituts bestand in der Herstellung von Impfstoffen gegen Typhus mit Hautausbruch, eine nach dem Krieg weit verbreitete Erkrankung. Dieser Impfstoff war in Ungarn und in ganz Südosteuropa einzigartig und wurde auch für den Export nach Jugoslawien hergestellt. Im Jahr 1948 wurde das Unternehmen jedoch verstaatlicht und bald darauf liquidiert. Anfang der 1950er Jahre wurde das Krankenhaus neu ausgestattet und für geheim erklärt. Es erhielt die Chiffre-Nummer LOSK 0101/1 und den Geheimhaltungsgrad „streng geheim“. Die Geheimhaltung wurde erst 2002 aufgehoben. Die Spannungen während des Kalten Krieges führten zu der Entscheidung, das Krankenhaus zu erweitern, und 1952 wurde ein neuer Krankensaal ausgestattet.
1956 Revolutionskrankenhaus
In den ersten Tagen der Revolution von 1956 öffnete das Krankenhaus wieder seine Türen und behandelte verwundete Zivilisten, Revolutionäre und Soldaten. Dr. András Máthé, ein hervorragender Chirurg aus dem János-Krankenhaus, wurde Leiter des Krankenhauses. Augenzeugen berichten, dass er eine Kette um den Hals trug, an der die Kugel hing, die dem ersten Schussopfer aus dem Gehirn entfernt worden war. Der Patient erholte sich schließlich. Máthé weigerte sich, eine Amputation zuzulassen, und operierte das Unmögliche - mit Erfolg, wofür ihm viele Überlebende bis an ihr Lebensende dankbar waren. Dr. András Seibriger, der hier während des Zweiten Weltkriegs diente, war sein Stellvertreter und zog es vor, im Szikla-Krankenhaus zu bleiben, anstatt überzulaufen. Eine der Krankensäle war für Frauen reserviert. In den Tagen der Revolution wurden sechs Jungen und ein Mädchen geboren. Nach der Niederlage im Unabhängigkeitskrieg blieb das Krankenhaus bis Dezember 1956 in Betrieb.
1958-1962 Erweiterungsarbeiten im Kalten Krieg
Zwischen 1958 und 1962 wurde die Anlage umgebaut und erweitert, um sie für den Einsatz im Falle eines chemischen oder nuklearen Angriffs geeignet zu machen/benutzen zu können. In dieser Zeit wurden die Sanitärschleuse (Sicherheitsumleitung) sowie die Luft- und Wasseraufbereitungsanlagen gebaut. Eine direkte Wasserversorgung und ein Pumpensystem zur Donau wurden gebaut, ebenso wie Systeme zur Filterung von Kampfgasen und zur Energieversorgung. Die Herzstücke sind zwei GANZ-Diesellokomotiven und die dazugehörigen Generatoren, die noch heute funktionsfähig sind. Damit wäre der Betrieb des gesamten Krankenhauses auch bei einem Stromausfall möglich. Der Bauleiter im Auftrag der Hauptstadt war István Bakonyi. Das Krankenhaus wurde von dem Hausmeister Szabó beaufsichtigt. Dank der modernen Technik war die Einrichtung in der Lage, Patienten im Falle eines chemischen oder nuklearen Angriffs aufzunehmen - zumindest theoretisch.
1962-2007 Krankenhaus, Atombunker und Zivilschutzlager
Das fertiggestellte, damals sehr moderne Krankenhaus wurde weiterhin vom „Szent János” Krankenhaus betrieben. Es war geplant, dass die Ärzte und Krankenschwestern, die für den Fall eines chemischen oder nuklearen Angriffs vorgesehen waren, in die Einrichtung kommen sollten, um zu überleben. Nach 72 Stunden vollständiger und drei Wochen teilweiser Schließung wäre das Krankenhaus zur Behandlung der Verletzten geöffnet worden. Der Standard des Krankenhauses war so hoch, dass es auch mit einer Klimaanlage ausgestattet war, was auch heute noch nicht alle Krankenhäuser vorweisen können. Wegen der militärischen Fortschritte (Wasserstoffbombe) wurde die Einrichtung bis zu Ende der 1960er Jahre veraltet. Niemand wollte es jedoch abreißen lassen, und so wurde es vom „Szent János” Krankenhaus als Treuhänder übernommen, und der Zivilschutz es als Lager nutzten. Die in der Einrichtung tätigen Ärzte und Krankenschwestern hielten bis Mitte der 1980er Jahre jährliche Zivilschutzübungen im Krankenhaus ab, bei denen jeder seine Rolle im Konfliktfall probte. Eine Hausmeisterfamilie lebte bis 2004 in der Dienstwohnung (im Vorraum des Krankenhauses) und unterhielt das Krankenhaus unter strenger Geheimhaltung. Onkel Mohácsi lüftete täglich und wartete die elektrischen und mechanischen Systeme. Tante Mohácsi putzte, sterilisierte und jede zweite Woche neu bettete. Ab 2004 wurden zeitweilige Wartungsarbeiten von Spezialisten des „Szent János” Krankenhauses durchgeführt. In der Zeitraum von 2004-2006 benutzte das Theater Krétakör gelegentlich, um Theaterstücke auszuführen. Am Tag des Kulturerbes 2006 war es auch für die Öffentlichkeit zugänglich. Bis 2007 fanden jedoch keine Modernisierungs- oder Renovierungsarbeiten statt.
Das Felsenkrankenhaus heute
Im Jahr 2007 wurde die Einrichtung auf Initiative des HM Militärhistorischen Institut und Museum (HM = Verteidigunsministerium) unter Mitwirkung mehrerer Fachorganisationen renoviert. Im Rahmen der Nacht der Museen 2007 wurde sie teilweise für Besucher geöffnet. Nach weiteren Arbeiten ist sie seit dem 11. März 2008 als Ausstellung für die Öffentlichkeit zugänglich. 2010 erhielt die Ausstellung vom Ministerium für Bildung und Kultur den Status einer Museumssammlung von öffentlichem Interesse und ein Museum ist mit Sammlungsbereich von dem ganzen Land.
Chefarzt des Felsenkrankenhauses. Er zögerte nicht, den Arbeitsdienstern zu helfen, die mit ihm zusammengearbeitet haben, und verjagte die Pfeilkreuzler aus dem Krankenhaus. Er bewahrte ungarische Soldaten vor einem Massaker durch sowjetische Truppen.
Dr. István Kovács,
1944-45
Im Januar 1944 begann sie ihren Dienst als Oberschwester im Felsenkrankenhaus. Zu ihren Aufgaben gehörte es, bei Operationen zu assistieren und die Arbeit der Krankenschwestern und des übrigen Personals zu überwachen.
Gräfin Ilona Andrássy,
1944-45
Ab 1944 war er der Delegierte des Internationalen Roten Kreuzes in Ungarn. Durch die Ausstellung von Schutzbriefen des Roten Kreuzes rettete er fast 15.000 Menschen vor der sicheren Deportation.
Friedrich Born,
1944-45
Sie versteckte sich mit ihrer Familie im Burgviertel und kam dann als freiwillige Krankenschwester des Roten Kreuzes in das Felsenkrankenhaus, um dort zu helfen. Zu dieser Zeit war er 21 Jahre alt.
Gräfin Ilona Széchényi,
1944-45
Als junger, erfahrener Chirurg war er seit dem Frühjahr 1944 stellvertretender Chefchirurg im Felsenkrankenhaus. Er diente auch während der Revolution und des Unabhängigkeitskrieges in1956 im Felsenkrankenhaus.
Dr. András Seibriger,
1944-45, 1956
Sie arbeitete als Krankenschwester im Felsenkrankenhaus und machte 1944 eine Ausbildung zur Operationsschwester. Sie arbeitete beharrlich, bis die Familie des Gouverneurs - nach einem gescheiterten Fluchtversuch - von den Deutschen gefangen genommen und interniert wurde.
Gräfin Ilona Edelsheim-Gyulai
1944-45
Er wurde als Verwundeter im Felsenkrankenhaus behandelt und arbeitete später als freiwilliger Arzt. Ursprünglich war er Bakteriologe, hatte aber einige Monate Erfahrung als Augenarz. So wurde er der Augenarzt des Krankenhauses - in Ermangelung eines echten Facharztes.
Dr. Gyula Steinert,
1944-45
Einer von acht Arbeitsdienst-Ärzte mit jüdischer Abstammung, die während der Belagerung im Felsenkrankenhaus arbeiteten.
Dr. Endre Mester,
1944-45
Die gebürtige Niederländerin Anna Boom arbeitete im Dienst des Schwedischen Roten Kreuzes in Budapest. Sie unterstützte auch Raoul Wallenberg bei seiner Rettungsarbeit und floh im Januar 1945 in das Felsenkrankenhaus.
Anna Boom,
1944-45
Ihre Ausbildung zum Krankenpfleger beim Roten Kreuz setzte sie zusammen mit Mady Waldbott, Ilona Andrássy und mit der Witwe von István Horthy fort. Alice Cziráky war leitende Assistentin der Verbandabteilung im Felsenkrankenhaus.
Gräfin Alice Cziráky,
1944-45
Ehefrau von Dr. István Kovács. Während der Belagerung arbeitete sie als Krankenschwester im Krankenhaus. Während dieser Zeit erkrankte sie schwer, wurde aber mit Penicillin geheilt. Nach 1956 hat sie mit Ihrer Familie Ungarn verlassen.
Frau Dr. István Kovács,
1944-45
Sie wohnte hier mit seiner Familie auf dem Lovas Weg, und nach einiger Zeit flohen sie in das Felsenkrankenhaus. Die damals 18 jährige Edit Soltész wusch, fütterte die Patienten und verteilte Medikamente (an die Patienten).
Edit Soltész,
1944-45
Im Alter von nur 16 Jahren arbeitete sie als freiwillige Krankenschwester im Felsenkrankenhaus. Anfangs waren sie für das Bettpfanne-Wechseln, Waschen und Füttern zuständig, aber ab Januar mussten sie lernen, wie man Verbände anlegt, Spritzen gibt und Schmerzmittel verabreicht.
Mária Daróczy,
1944-45
Nach dem Putsch der Pfeilkreuzler wurde sie aus dem Außenministerium entlassen, weil sie sich weigerte, den Treueeid auf Szálasi zu leisten. Sie absolvierte einen Kurs des Roten Kreuzes und arbeitete während der Belagerung im Felsenkrankenhaus.
Margit Tarányi (Daisy),
1944-45
Sie war die leitende Assistentin im Operationssaal des Felsenkrankenhauses. Sie blieb bis November 1944 im Krankenhaus.
Baronin Mady Waldbott,
1944-45
Während der Belagerung wurde er im Dezember 1944 als Chefarzt vom „Szent János” Krankenhaus in das Felsenkrankenhaus versetzt. Sein jüngerer Bruder und seine Familie waren ebenfalls im Krankenhaus. Nach dem Krieg beging er Selbstmord.
Dr. Ágost Sövényházy,
1944-45
Sie war seit 1933 Krankenschwester beim Roten Kreuz, hatte aber wegen der Geburt ihres Sohnes unbezahlten Urlaub genommen. Ihre jüngere Schwester arbeitete hier im Krankenhaus, wohin auch Margit Pekáry und ihr 6 Monate alter Sohn einzogen.
Margit Pekáry,
1944-45
Sie flohen mit ihrer Familie von Nyíregyháza nach Budapest. Sie war ausgebildete Krankenschwester, arbeitete für kurze Zeit in der Klinik in Debrecen und half später im Felsenkrankenhaus, wo sie mit ihrer Mutter wohnte.
Jolán Marschek,
1944-45
Im Januar 1945 wurde er auf dem Vérmező verwundet. Die Splitter und Fetzen wurden ihm von einem orthopädischen Schuster aus dem Bein geschnitten, dann wurde er in das Felsenkrankenhaus gebracht. Er erhielt weder Medikamente noch eine Betäubung.
Géza Szinger,
1944-45
Sie war die Frau von Joseph Born, der sie heiratete, um sie wegen ihrer jüdischen Abstammung zu schützen. Sie half als Krankenschwester. Später heiratete sie Endre Graf Csekonics, den sie im Felsenkrankenhaus kennenlernte.
Miriam Kiefer,
1944-45
Graf Endre Csekonics arbeitete als freiwilliger OP-Assistent im Krankenhaus. Er übersetzte die Anweisungen für die Anwendung von Penicillin ins Ungarische. Nach dem Krieg heiratete er Miriam Kiefer, die er im Felsenkrankenhaus kennengelernt hatte.
Graf Endre Csekonics,
1944-45
Ab September 1944 half sie im Felsenkrankenhaus, bis die Elisabethbrücke gesprengt wurde (18. Januar 1945). Sie zog nie in das Krankenhaus ein.
Irén Petrás,
1944-45
Er wurde am 6. Januar 1945 im Felsenkrankenhaus geboren. In Lovas Weg 28 wohnten sie.
István Szakáll,
1945
Nach der Belagerung wurden Kartons von ihm getreten, die vor einem Lebensmittelgeschäft waren. In einem von denen ist eine Handgranate explodiert, die noch aus dem Krieg dortblieb. Högerls Eltern brachten ihn ins Krankenhaus, wo er von März 1945 bis Juni 1945 lag.
Károly Högerl,
1945
Der Hauptingeneur während der Bauarbeiten des Felsenkrankenhaus. Im Jahr 1942 erhielt er den umfassenden Auftrag, die Bauarbeiten des behördlichen Luftschutzes der Hauptstadt zu organisieren und durchzuführen.
László Péchy,
1943-44
Im Februar 1945 explodierte eine Granate hinter ihr bei der Konditorei von Déryné und sie wurde in das Felsenkrankenhaus gebracht. Sie wurde operiert, aber ein paar Tage später wurde sie wegen der Menschenmenge nach Hause geschickt.
Alíz Hódsági (Haus),
1944-45
In der Silvesternacht 1944 wurde sie ins Krankenhaus eingeliefert. Sie wollte von dem Marczibányi-Platz Wasser holen, als sie von einer Granate in den Oberschenkel getroffen wurde. Sie blieb bis April im Felsenkrankenhaus, bis sie ihre Eltern mit einem Ackerwagen nach Kecskemét zurückbrachten.
Lenke Buzogány,
1944-45
Sie waren drei Monate lang im Keller des Hauses in Úri Straße 38. Während dieser Zeit erhielten sie Strom aus dem Felsenkrankenhaus. Dr. Seibriger operierte sie, vermutlich wegen einer Blinddarmentzündung.
Terézia Hanák,
1944-45
Bei einem Angriff wurde ihr Bein verbrannt und infizierte sich. Ihr Vater besuchte sie zweimal im Felsenkrankenhaus, aber sie starb am 14. Februar an der Infektion.
Gabriella Raj,
1944-45
Während des Wassertragens wurde er von einem Granatsplitter am Kopf getroffen. Später wachte er im Felsenkrankenhaus auf. Da eine Operation nicht möglich war, wurde der Granatsplitter im Kopf gelassen, was später keine Probleme verursachte.
Gedeon Sándor,
1944-45
Dr. Antal Kálló war während des Zweiten Weltkriegs Chefpathologe des Neuen „Szent János” Krankenhaus. Sein Sohn und seine Tochter (beide im Alter von 10 Jahren) wurden verwundet und ins Felsenkrankenhaus gebracht.
Dr. Antal Kálló,
1944-45
Im Oktober 1944 rutschte sie in ihrem Haus aus, als sie Wasser für ihren Mann trug, und brach sich das Bein. Die Rettungskräfte brachten sie ins Felsenkrankenhaus, wo sie 8-10 Tage blieb.
Magdolna Wittmann,
1944-45
Im Januar 1945 wurde sein Schutzraum von einer Bombe getroffen. Sein Arm war zersplittert und auch sein Bein verwundet. Seine Schwester arbeitete in der Küche des Felsenkrankenhauses, und so wurde er hierhergebracht und erfolgreich operiert.
Zoltán Enyedi,
1944-45
Während des Zweiten Weltkriegs diente er als Leutnant in der ungarischen Armee. Er wurde im Januar 1945 verwundet und im Felsenkrankenhaus behandelt.
Pál Dongó,
1944-45
Während der Belagerung im Dezember 1944 wurde sie verwundet. Nach der Bombardierung wurde sie auf eine Tagbahre gelegt und in das Felsenkrankenhaus gebracht. Die Ärzte operierten sie und sie war 1 Monat lang hier unten.
Janka Benkő,
1944-45
Im November 1944 kämpfte er als Nachhut in der Nähe von Csepel, als er verwundet und in das Krankenhaus in der Straße Királyhágó von Budapest gebracht wurde. Anfang Dezember wurde er in das Felsenkrankenhaus befördert.
László Máriássy,
1944-45
Nach der Belagerung spielte einer seiner Kameraden mit einer Granate, die er auf der Fischerbastei gefunden hatte und die explodierte. Er wurde durch Splitter aus der Granate verwundet. Er wurde im Felsenkrankenhaus behandelt.
József Bejczy,
1944-45
Dr. Elek Farkas war ein berühmter Virologe. Zusammen mit seinem Freund Lajos Thanhoffer gründete er im Felsenkrankenhaus das Institut zur Herstellung und Erforschung von Virusimpfstoffen, wo sie Impfstoffe gegen Typhus herstellten, für den Export nach Jugoslawien.
Dr. Elek Farkas,
1944-45
Ihm war die Gesundheitsversorgung in Buda unterstellt, wie auch das Felsenkrankenhaus. Im Jahre1944 wollten die Pfeilkreuzler mehrmals jüdische Ärzte in den Landdienst versetzen, - aber Koppány lehnte das ab.
Dr. Kálmán Koppány,
1944-45
Nach der Belagerung fand er eine Artilleriegranate, die in seiner Hand explodierte. Der Rücken seiner linken Hand war fast vollständig zerstört. Er wurde vom Krankenhaus am Batthyányi-Platz in das Felsenkrankenhaus gebracht, um eine Röntgenaufnahme seiner Hand anfertigen zu lassen.
Imre Szentpályi-Juhász,
1944-45
Ende Januar 1945 wurde er an seinem Kiefer schwer verwundet. Nach dem Ausbruch, am 15. März, kam er ins Felsenkrankenhaus, um über seine Knochenverletzung eine Röntgenaufnahme zu machen lassen.
Mihály Bogárdi,
1944-45
1956 war er ein 20-jähriger Medizinstudent, der im Institut und der Klinik für Unfallchirurgie geholfen hat. Er kam mit einem Wagen mit Verwundeten zum Felsenkrankenhaus, von dessen Existenz er früher nichts wusste.
Dr. Gábor Vadász,
1956
Die Eltern lebten 1956 als junges Ehepaar im Burgviertel und flohen in der Zeit der Niederschlagung der Revolution ins Felsenkrankenhaus. Ihr erstes Kind, Sára, wurde hier am 15. November geboren. Seit 1961 lebt die Familie in Deutschland.
Familie Eckhardt,
1956
Am 4. November wurde er in der Nähe des Sándor-Palastes von einem Querschläger am Kopf verwundet. Er wurde in das Felsenkrankenhaus gebracht, wo seine Wunde genäht wurde. Er verbrachte insgesamt 11 Tage im Krankenhaus.
Kornél Lobmayer,
1956
Im Jahr 1956 war sie einer der Freiwilligen aus der Staatlichen Schule für Gemeindeschwester-Ausbildung. Sie verbrachte etwa einen Monat im Felsenkrankenhaus. Damals war sie 19 Jahre alt.
Anna Mária Emberovics,
1956
Er war Geburtshelfer und Gynäkologe. Im Jahr 1956 wohnten sie in Lovas Weg 8, und zu Beginn der Revolution zog die ganze Familie in das Felsenkrankenhaus. Dort arbeitete er etwa 2 Monate lang.
Dr. Tibor Jánossy,
1956
Sie war 9 Jahre alt, als sie und sein Vater - trotz der Ausgangsverbot - ins Krankenhaus einen Verwundeten brachten.
Magdolna Koday,
1956
Im Jahr 1956 war er Chefarzt des Felsenkrankenhaus. Er kam mit dem Personal vom „Szent János”Krankenhaus herüber. Máthé war ein hervorragender Chirurg, er trug an einer Halskette die Kugel, die er aus dem Kopf eines Verwundeten operierte,
Dr. András Máthé,
1956
Attila Balás war Arzt im Krankenhaus in der Vas Straße und lebte seit den 1950er Jahren mit seiner Familie im Burgviertel. Balás arbeitete als Chirurg im Felsenkrankenhaus. Nach 1956 kehrte er in das Krankenhaus in der Vas Straße zurück und arbeitete später im Krankenhaus am Bakács-Platz.
Dr. Attila Balás,
1956
Am 24. Oktober 1956 wurde er bei einem Einsatz im Radio verwundet. Eine Kugel zertrümmerte sein Knie, und er wurde zuerst in das Krankenhaus in der Vas Straße und dann in das Felsenkrankenhaus gebracht.
Endre Bácskai,
1956
Er war Amtsarzt im I. Bezirk und beaufsichtigte im Jahre 1956 den Betrieb des Krankenhauses. Als sowjetische Soldaten das Felsenkrankenhaus betreten wollten, protestierte er heftig und berief sich dabei auf die Genfer Konvention. Später wurde er deswegen auch verurteilt.
Dr. Vida Boros,
1956
Am 5. November ging er friedlich nach Hause und wurde aus dem Nichts von einer Kugel getroffen. Er lag einen Monat lang wegen eines schweren Bauchschusses im Felsenkrankenhaus und wurde schließlich am 1. Dezember entlassen.
György Balogh,
1956
Im Jahr 1956 war sie einer der Freiwilligen aus der Staatlichen Schule für Gemeindeschwester-Ausbildung. Sie war immer bei dem aktuellen Aufgaben tätig und half ständig bei der Patientenversorgung, bis zum 22. Dezember.
Frau Károlyi, Gizella Győri,
1956
1956 zog sie in das Felsenkrankenhaus um, wo sie in der Küche arbeitete. Sie kochten für etwa 50-60 Personen, es gab keine Probleme mit der Versorgung. Jeden Tag gab es Fleisch, Bohnen, Kartoffeln, Nudeln - und oft auch Kuchen.
Frau Vilmos Megyeri,
1956
Er war Hauptingenieur der Investitionsgruppe für den Luftschutz der Hauptstadt Budapest bei der Erweiterung und dem Wiederaufbau des Felsenkrankenhauses am Ende der 1950-er Jahren und am Anfang der 1960-er Jahren.
István Bakonyi,
1958-62
Nach 1956 begann er bei der Investitionsgruppe für den Luftschutz zu arbeiten. Zwischen 1958 und 1962 war er zusammen mit István Bakonyi an der Erweiterung des Felsenkrankenhauses beteiligt und als Maschinenbauer für die Bauausführung verantwortlich.
Rudolf Ulrich,
1958-62
In den 1950er Jahren wurden sie und ihr Mann Hausmeister des Felsenkrankenhaus und zogen mit ihrer Familie in die dortige Dienstwohnung. Diese Tätigkeit übte sie bis zu ihrem Tod im Jahr 1969 aus.
Frau István Szabó,
1950-69
In den 1950er Jahren wurden er und seine Frau Hausmeister des Felsenkrankenhaus und zogen mit ihrer Familie in die dortige Dienstwohnung. Diese Tätigkeit übte er bis zu seinem Tod im Jahr 1966 aus.
István Szabó,
1950-66
Haupteingang (1944)
Operationssaal (1944)
Die Eröffnungsfeier (1944)
Einweihung des Krankenhauses (1944)
Chefärztliche Konsultation (1944)
Krankenschwestern bei der Arbeit (1944)
Technikraum (1944)
Krankensaal Nr. I. (1944)
Küche (1944)
Haupteingang (2002)
Krankensaal Nr. IV. (2002)
Operationssaal (2002)
Männer Dusche (2002)
Sanitätsschleuse (Sicherheitsumleitung) (2002)
Haupteingang (2018)
Krankensaal Nr. III. (2018)
Operationssaal (2018)
Krankensaal Nr. I. (2018)
Frau Béla Borsos (1944-1945)
Frau Béla Borsos Ney Katalin war ein Mitglied der Familie Ney, die seit 1829 in dem Burgviertel lebte. Ihr Haus in Úri Straße 19 bot ihr Vater dem Internationalen und dem Schwedischen Roten Kreuz für ein geschütztes Kinderheim an.
„Mein Mann - Dr. György Buzinkay - wurde an der Zisterne bei der Matthiaskirche mit drei anderen Personen verwundet, weil eine Frau vom Roten Kreuz ihn bat, ihr beim Eisschneiden zu helfen, weil es kein Wasser gab und ihr Verlobter hatte Angst, hinaus zu gehen. Sie bat meinen Mann darum, weil es zu dieser Zeit kein Wasser gab, und der 10-jährige Sohn des Hausmeisters begleitete sie. Diese Zisterne wurde aus Pest ständig beschossen. Die Russen waren schon da, und am 31. Januar gingen sie gegen 3 bis 4 Uhr hinaus und holten ein paar Eimer Wasser. Mein Mann sagte mir, dass auch diese ihm den Magen umdrohte, weil eine kopflose Leiche daneben lag . Aber sie gingen noch einmal zurück, und dann kamen die tödlichen Schüsse. Diese arme Frau vom Roten Kreuz und der 10-jährige Sohn des Hausmeisters, Árpi, waren auf der Stelle tot. Mein Mann - ich weiß nicht, wer ihn mitgenommen hat und wer nicht - wurde aber hierher in das Höhlenkrankenhaus gebracht. Sie ließen mich abends nicht mehr in das Höhlenkrankenhaus, also war ich am nächsten Tag um 7 Uhr hier. Er war in einem schrecklichen Zustand, ich habe ihn fast nicht erkannt.”
Mária Daróczy (1944-1945)
Mária Daróczy kam als junger Teenager aus einer Familie aus dem Burgviertel zum Personal des Felsenkrankenhauses. Sie diente als freiwillige Hilfskrankenschwester während der Belagerung von Budapest 1944-45.
„Irgendwann Mitte November wurde die Margaretenbrücke gesprengt, weil die Deutschen sie vermint hatten, und dies war ein großer Unfall. Zu dieser Zeit wurden die ersten Verwundeten ins Krankenhaus gebracht - diejenigen, die aus der Donau gezogen worden waren. Die drei Krankensäle waren fast voll. Denn es gab eine weibliche, eine männliche und die militärische. Alle waren fast voll, und ab dann haben wir angefangen zu helfen, die Patienten zu füttern und so weiter. Damals gab es noch keine Soldaten. Dann kam der Dezember, Budapest war umzingelt: wegen der Blockade konnte man weder noch rein oder raus gehen. Dr. Seibriger war bereits unten in der Chirurgie, und er nahm neben sich ein oder zwei dieser jungen Mädchen. Unsere Aufgabe war es, die Bettenpfanne zu wechseln, die Kranken zu waschen, zu füttern. Ja, aber die Situation wurde immer schlimmer, wir mussten lernen - diese ausgebildeten Krankenschwestern brachten uns bei - wie man intramuskulär – in den Muskel – spritzen, subkutane - unter die Haut - Schmerzmittel verabreicht. Man musste also wissen, wie man das macht und wie man Verbände anlegt. So ging es weiter, unter immer mehr überfüllter Bedingungen, und dann gab es kein Wasser mehr...“
Dr. Gyula Steinert (1944-1945)
Dr. Gyula Steinert war Bakteriologe des Neuen „Szent János” Krankenhaus, später am „Szent László” Krankenhaus und später Leiter des Laboratoriums. Sein alter Freund und Kollege Dr. István Kovács, der Chefarzt, nahm ihn und seine Familie ins Szikla-Krankenhaus auf, wo er während der Belagerung der Hauptstadt 1944-45 als freiwilliger Arzt arbeitete.
„Mit der Zeit wurde das Krankenhaus immer überfüllter. Die Geheilten zögerten, ihren scheinbar sicheren Hafen zu verlassen, und schlichen sogar Verwandte ein. Diesem Prozess konnte nicht widerstanden werden. Die Hygiene war auf einem absoluten Tiefpunkt angelangt, und die Abflüsse in den Toiletten waren schließlich verstopft. Überall herrschte ein unerträglicher Gestank. Die meisten Menschen flüchteten nachts ins Freie, um ihre Notdurft zu verrichten oder die in Eimern gesammelten Exkremente zu beseitigen. Die Wasserversorgung war unterbrochen, und wir hatten nur genug Wasser, das wir nachts aus der Zisterne am Kapistristan-Platz heranschleppen konnten. Aufgrund der mangelnden Reinigung hatte sich die Krätze ausgebreitet und die Kleiderläuse sind auch erschienen. Viele Menschen kratzten sich wegen des unerträglichen Juckreizes, den die Infektion verursachte, die Gliedmaßen blutig. Wer hatte ein Mittel dagegen? Verbände und Medikamente waren auf das Nötigste reduziert. Auch die Lebensmittel gingen zur Neige, und die Patienten bekamen nur noch eine Tasse Suppe pro Person. Die einzige Möglichkeit war für meine Kinder, etwas von dieser heißen Suppe zu bekommen, dass meine Frau und ich Blut für die Verwundeten spendeten. Vor lauter Hunger und Arbeit konnten wir uns kaum auf den Beinen halten. Die Lage wurde fast aussichtslos, als sich am 50. Tag der Belagerung die Nachricht verbreitete, dass die Deutschen einen nächtlichen Durchbruch planten und dass dessen Erfolg oder Scheitern das Ende der Belagerung bedeuten würde.“
Janka Benkő (1944-1945)
Als junges Mädchen im Teenageralter wurde Janka Benkő Anfang Dezember 1944 bei einem Bombenangriff in der Halle am Madách-Platz verletzt. Sie wurde mit einem Krankenwagen aus dem Stadtzentrum in das Felsenkrankenhaus gebracht, wo sie einen Monat lang blieb.
„Am 24. Dezember gab es nichts zu essen. Ich weiß nicht, wir müssten da schon verhungert sein, denn mein Vater sagte eines Montags, dass er es nicht mehr aushält und irgendwie rüberkommt, denn wir wussten ja nichts voneinander. Die Brücken standen noch, irgendwie ist er durchgekommen. Mein Vater hat ein Glas Marmelade mitgebracht und ich habe ihn angefleht, mir ein kleines Stück Brot mitzubringen, dann hat er es versprochen. Als ich nach Hause kam, ging mein Vater auf die Knie und entschuldigte sich dafür, dass er am nächsten Tag nicht gekommen war und kein Brot mitbringen konnte. Ein junger Soldaten verweigerte ihn über die Brücke zu gehen, weil sie jeden Moment den Befehl zur Sprengung der Brücke erhalten konnten. Er kam auf allen vieren herübergekrochen und suchte mich, am Dienstag oder Mittwoch derselben Woche, vielleicht auch am Donnerstag, alles ging sehr schnell, weil es inzwischen so viele Kranke gab. Überall auf den Gängen lagen sie auf Tragbahren, einige konnten sie nicht einmal anfassen, um behandelt zu werden, sie starben dort. Wir konnten nur noch seitlich gehen, Sie haben uns die Hand gereicht, um Hilfe zu bekommen, und wir konnten kaum noch herauskommen.”
Oszkár Wenetsek (1944-45)
Oszkár Wenetsek trat nach dem Zweiten Wiener Schiedsspruch in die ungarische Armee ein, wurde aber an der Front verwundet, wobei Mörsersplitter seine Lunge durchbohrten. Er wurde in das Felsenkrankenhaus gebracht, wo er erfolgreich operiert wurde. Hier stand er den Rest des Krieges durch.
Ágnes Wenetsek (Tochter): „Mein guter Vater hat mir oft erzählt, wie der Chirurg des Krankenhauses ihn davor bewahrt hat, halb genesen wieder an die Front geschickt zu werden. Offiziere kamen ins Krankenhaus, um die genesenen und teilweise genesenen Soldaten einzusammeln und sie an die Front zurückzuschicken. Der Chefarzt sagte meinem Vater, dass er versuchen würde, ihn von der Front zu retten. Er kleidete ihn als Krankenpfleger an und legte ihn neben den Operationstisch im Operationssaal. Es herrschte Verdunkelung, und mein Vater war dafür zuständig, den Operationstisch mit einer Lampe zu beleuchten. Die Offiziere gingen hinein, sahen sich um, fanden alles in Ordnung und gingen wieder. Nach ein paar Minuten wurde mein Vater - der Schein Pfleger - ohnmächtig. Der arme Mann konnte den Anblick von Blut nie ertragen.“
Endre Mester (1944-45)
Endre Mester kam Anfang 1944 als jüdischer Arbeitsdienstarzt in das Krankenhaus und arbeitete dort bis November. Seine Frau sorgte dafür, dass er nicht an die Front geschickt wurde, was den sicheren Tod bedeutet hätte.
„Das Verteidigungsministerium hat mich zusammen mit anderen Kollegen als Arbeitsdienstarzt eingesetzt. Chefarzt Kovács behandelte uns menschlich, kollegial und sogar darüber hinaus freundschaftlich. Er erfüllte alle unsere Wünsche, soweit es ihm möglich war, und behandelte uns trotz unserer erniedrigenden Situation so, als wären wir ihm völlig gleichgestellt (...) Am 15. Oktober, als wir alle willkürlich für zwei Tage das Krankenhaus verließen, deckte er uns, obwohl er unseren Aufenthaltsort kannte, verriet uns nicht und erleichterte unsere Rückkehr ins Krankenhaus. Er erleichterte unsere Bewegungen im Burgviertel, - auf einem ziemlich exponierten Ort -, verbesserte unseres Essen und war nachdrücklich äußerst hilfsbereit, wann und wo immer es möglich war.“
Edit Soltész (1944-45)
Edit Soltész lebte hier mit ihrer Familie auf dem Lovas Weg und nach einiger Zeit flüchteten sie in das Felsenkrankenhaus, um sich in Sicherheit zu bringen. Sie war 18 Jahre alt, als sie sich freiwillig als Helferin im Felsenkrankenhaus meldete und erhielt dafür eine Flasche Wasser pro Tag.
„Zuerst dachten wir, es würde nur ein paar Tage dauern. Aber als ich sah, dass es nicht so schnell aufhören würde, habe ich mich bei dem verantwortlichen Arzt des Krankenhauses gemeldet, der früher in unserer Nachbarschaft wohnte. [...] Es gab drei große Klassensäle. Ich wurde in einen Krankensaal für die Männer, zu den zivilen Verwundeten zugeteilt, es gab ständig Nachschub. Nachts gab es Ausgangsverbot, die Wachen schossen ohne Aufforderung auf sich bewegende Personen. Tagsüber schossen die Russen auf die Eiligen, die auf dem weißen Schnee gut zu sehen waren. Um Wasser zu holen, wagten sich viele an den offenen an die Zisterne vor der Matthiaskirche. Auch die Schutzräume in den Häusern waren nicht sicher, und auch hier gab es viele Verwundete. Ich war natürlich keine ausgebildete Krankenschwester, aber ich machte mit Freude, die Kranken zu waschen, zu füttern und ihnen Medikamente zu geben.“
Imre Szentpály-Juhász (1944-45)
Am 2. Mai 1945, im Alter von 13 Jahren, wurde er auf der Treppe vom Clark-Adam-Platz zum Burgviertel verletzt. Während er spielte, explodierte eine Artilleriegranate in seiner Hand und verursachte schwere Verletzungen. Der linke Handrücken wurde zerstört, ein Splitter steckte in seinem Knie und seine rechte Hand wurde schwer beschädigt. Sein Bein wurde durch den Splitter so stark beschädigt, dass es fast amputiert werden musste. Mit Hilfe einer Röntgenaufnahme im Felsenkrankenhaus konnte dies schließlich verhindert werden.
„... Und es ist etwa Mitte Juni, als ich mich in einem kritischen Zustand befand und entweder der Splitter entfernt oder mein Bein abgetrennt werden muss. Mein Vater war nicht damit einverstanden, das Bein abgetrennt zu werden, also mussten sie versuchen, den Splitter herauszuholen. Sie brachten mich tatsächlich hierher, haben ein Röntgten gemacht, und doch nach den Röntgenaufnahmen gelang es ihnen, den Splitter unter ziemlich kritischen Umständen herauszuholen. “
Gräfin Ilona Széchényi (1944-1945)
Gräfin Ilona Széchényi kam vom Lande in die Hauptstadt, doch bevor sie nach Hause zurückkehren konnte, war die Hauptstadt durch die belagernden Sowjets rundherum völlig abgeschlossen. Gräfin Ilona Széchényi trat nach Weihnachten 1944 als freiwillige Krankenschwester des Roten Kreuzes in das Felsenkrankenhaus ein.
„Unsere Freiwilligen arbeiteten ununterbrochen. Sie gingen morgens hinaus, um den frisch gefallenen Schnee einzusammeln. Das war die Wasserversorgung für das Krankenhaus. In vielen Fällen kam der eine oder andere nicht mehr zurück! Das wertvollste Gut war das Wasser. Die Not lehrt uns oft Lösungen. So lernte ich eine Methode, mit der ich mich in anderthalb Litern Wasser pro Tag von Kopf bis Fuß waschen und sogar meine Zähne putzen konnte. Das System funktionierte hervorragend.
Wo haben wir geschlafen? Immer an verschiedenen Orten, wo immer ein wenig Platz war. An eine Nacht aus dieser Zeit erinnere ich mich mit tiefem Abscheu. Es gab keinen Platz, um ins Bett zu gehen. Jeder Millimeter war voll. Nach einem ganzen Tag harter Arbeit war ich sehr müde. Schließlich verbrachte ich die Nacht auf einer leeren Bahre, die dann geräumt wurde, auf der das trocknende Blut und sein stechender Geruch nicht gerade ein lustvoller Zustand waren.
Mahlzeiten? Irgendwie fand sich immer etwas, um uns zu füttern. Wir waren alle jung und gesund (ich 21) und arbeiteten hart.
Eines Tages erwähnten sie, dass wir Pferdefleisch essen würden. Infolge der Schüsse und Explosionen lagen viele tote Pferde hier und da auf den Straßen. Da ich selbst ein „Pferdeliebhaber“ bin, beäugte ich den Inhalt des Tellers vor mir mit Argwohn und Misstrauen. Die anderen hatten bereits begonnen, das Essen zu probieren, das dort lag. Sie gaben ihre Meinung dazu ab. Schließlich holte ich tief Luft und probierte ein kleines Stück von diesem süßlichen Fleisch. NEIN!!!! Lieber würde ich den nächsten Tag verhungern. Hätte ich Menschenfleisch vor mir gehabt, wäre mein Ekel wohl nicht größer gewesen!!!“
Dr. András Seibriger (1944-45, 1956)
Dr. András Seibriger war 1944-45 stellvertretender Chefarzt im Felsenkrankenhaus. Er diente mehrmals in der Armee. Als junger, erfahrener Chirurg arbeitete er ab dem Frühjahr 1944 als stellvertretender Chefarzt des Felsenkrankenhaus. Nach dem Krieg, während der kommunistischen Diktatur, erhielt er ein jahrelanges Berufsverbot. Auch während der Revolution und des Unabhängigkeitskrieges 1956 war er im Felsenkrankenhaus tätig, danach war er lange Zeit Abteilungsleitende Chefarzt des Sportkrankenhauses. Seine Tochter, Erzsébet Seibriger, lebt noch immer in der Úri-Straße im Burgviertel.
Seine Tochter, Erzsébet Seibriger, erinnerte sich: „Und mein Vater dann - wenn wir jetzt nach ‚56 springen - nach ‘56 gab es wieder die schrecklichen Zeiten, die Verhöre. Und nach '56, als wir nach oben kamen, sind viele von denen, die hier waren, weggegangen, aus dem Land flüchteten. Meine Mutter versuchte, meinen Vater zu überreden, dass wir dissidieren sollten, weil es hier daraus nichts Gutes bringen würde. Mein Vater wollte das nicht, aber dann hat sie ihn doch hart dazu gebracht, es zu tun. Und die kleine Familie ging weg. Ich erinnere mich natürlich nicht daran, aber wir machten uns mit unserem Gepäck auf den Weg, und dann - so erzählt meine Mutter - kamen wir nicht einmal bis zur ersten Ecke, und mein Vater stellte die Tasche ab und sagte: Meine kleine Glédis, du kannst gehen, ich gehe nicht. Ich habe hier mein Zuhause, ich habe Patienten, die auf mich warten, und das Felsenkrankenhaus kann mich jederzeit brauchen. Und er drehte sich um und ging nach Hause. Und dann kam meine Mutter nach.“
Gräfin Ilona Edelsheim-Gyulai (1944-45)
Sie heiratete István Horthy, den älteren Sohn des Gouverneurs, im Jahr 1940. Seine Witwe, Frau István Horthy, Mady Waldbott, Alice Cziráky und Ilona Andrássy setzten ihre Ausbildung zur Krankenschwester beim Roten Kreuz gemeinsam fort. Danach arbeitete sie als Krankenschwester, war an der Front und machte 1944 eine Ausbildung zur OP-Schwester. Nach dessen Eröffnung arbeitete sie im Felsenkrankenhaus. Sie arbeitete ununterbrochen, bis die Familie des Gouverneurs 1944 nach einem gescheiterten Fluchtversuch von den Deutschen gefangen genommen und interniert wurde.
„Es war sehr viele Arbeit. Sie war sehr niedlich, dieses kleine Zigeunermädchen, sage ich Ihnen. Ich wollte wissen, was mit ihr passiert ist, denn die Eisenbahn hatte ihr ein Bein abgeschnitten. Und sie brachten sie an diesem Tag her. Und dann hatte sie große Schmerzen. Und während der Behandlung war ihr kleiner Mund ganz krumm. Aber wenn sie im Bett lag, sang sie immer diese kleinen Zigeunerlieder. Und wir sagten ihr, dass sie während der Behandlung singen sollte. Und dann sang sie mit ihrem so verzogenen Mund...“
Dr. Mihály Bogárdi (1944-45)
Dr. Mihály Bogárdi wurde Ende Januar 1945 am Kiefer schwer verwundet. Er wurde in einem Notkrankenhaus notoperiert, aber ein Röntgenbild konnte erst nach dem Ausbruch im Felsenkrankenhaus gemacht werden. Nach der Belagerung gab es für lange Zeit in Budapest keine andere funktionierenden Röntgengeräte.
„In den geräumigen Gängen reihten sich Etagenbetten aneinander, und zwei oder drei Männer mit nackten, bandagierten Köpfen, geschienten Armen und Beinen lagen oder saßen „Stockwerk für Stockwerk“ mit leidenden Gesichtern. Die Hitze war extrem. Eine Glaswand trennte einen breiten Teil des Ganges ab, hinter dem eine Operation stattfand. Ein paar Schritte weiter wurde das Essen aus riesigen Töpfen verteilt. Überall herrschten Gedränge, Hektik, Leid, Gestank, Schweißgeruch und Chemikaliengeruch. Aber das Röntgengerät funktionierte reibungslos und perfekt. Er machte drei Aufnahmen, aber nur eine davon war erfolgreich. Eine so genannte Sonde wurde durch die Operationsöffnung eingeführt, um zu sehen, wohin der Gang führte. Die Aufnahme zeigte deutlich meine schwere Knochenschädigung: das Fehlen des aufsteigenden Kieferastes, der untere linke Weisheitszahn in meinem Hals, wie sich herausstellte mit seiner Spitze in Richtung der großen Halsschlagader. Das Röntgenbild habe ich heute noch. Ich verbrachte einige Stunden im Felsenkrankenhaus, aber diese wenigen Stunden werden mir ewig in Erinnerung bleiben.“
László Máriássy (1944-45)
László Máriássy diente im Zweiten Weltkrieg im 4. Husarenregiment. Er wurde bei den Kämpfen in der Nähe von Csepel im November 1944 verwundet und in Budapest behandelt. Er wurde kurzzeitig in das Felsenkrankenhaus eingeliefert, aber sobald es ihm besser ging, zog er zu seinen Eltern, um die Belagerung zu überstehen.
„Die Ärzte und Krankenschwestern hier waren fantastisch. Sie arbeiteten Tag und Nacht und schliefen manchmal im Stehen ein. (...) Es herrschte hier eine Art kontrolliertes Chaos, ich weiß nicht, wie ich es sonst nennen soll. Das Essen war so gut, wie es nur sein konnte. Jeder bekam so viel zu essen, wie er konnte, und die Ärzte aßen weniger als die Krankenschwestern und wir, weil man uns sagte, wir bräuchten es mehr. Während der Belagerung hörte man die Einschüsse und Bomben, und manchmal wackelte alles. Die Krankenschwestern, die uns geschoben haben, haben ihre Ohrstäbchen nicht bewegt. Sie waren fantastisch. Wir hatten immer Verbandszeug, weil sie die alten Verbände immer irgendwo in einer Wäscherei wuschen. Vor allem die, die sie den Toten abnahmen, weil so viele Menschen starben. Die konnten sie nicht gleich mitnehmen, weil sie erst die Verwundeten nehmen mussten. Das war für uns unangenehm, weil es Kameraden waren. Am Tag zuvor hatten wir noch miteinander gescherzt, aber da war er schon kalt und er lag neben uns.“
Margit Pekáry (1944-45)
Margit Pekáry war Krankenschwester beim Roten Kreuz, aber während der Belagerung war sie wegen der Geburt ihres Kindes auf unbezahltem Urlaub. Ihre Schwester arbeitete im Felsenkrankenhaus, und so zog sie mit ihrem 6 Monate alten Sohn während der Kämpfe dort ein. Natürlich half sie selbst bei der Krankenpflege.
János Harmatta (Sohn): „Meine Mutter Margit Pekáry und ihre Schwester Gizella Pekáry gingen zum Roten Kreuz (...) Meine Mutter brachte es bis zur Oberschwester, sie arbeitete, bis sie mit mir schwanger wurde. Ich habe auch das Dokument, als sie wegen der Geburt vorübergehend vom Dienst befreit wurde. Ihre Schwester war Krankenschwester hier im Felsenkrankenhaus. Während der Belagerung waren wir bei ihren Großeltern in der Hattyú Strasse im Keller untergebracht. Es gab so wenig zu essen, dass meine Mutter mich mitnahm, die Großeltern dort ließ und mit mir ins Felsenkrankenhaus kam. Sie ging in den Dienst, damit ich versorgt werden konnte. Ich lebte in einem Koffer, dies war meine Wiege. Meine Mutter erzählte mir von den unglaublichen Zuständen, es war so dicht und es gab so viele Menschen, denen geholfen werden konnte und vielen nicht. Bei einem der Bombenanschläge oder Schießereien wurde der Pförtner getötet. Sie schossen auf den Eingang. Meine Mutter erzählte mir, dass wir von den ersten Januartagen bis Mitte Februar hier waren, bis zum Ausbruch.“
Márta Kremzer (1944-45)
Im Dezember 1944 wurde Márta Kremzer als kleines Kind im Keller ihres Hauses in Budafok verwundet. Sie wurde hierher in das Felsenkrankenhaus gebracht.
„Im Krankenhaus lagen die Soldaten auf der Seite, wie Kartoffelsäcke, übereinander. Dem einen fehlte ein Arm, dem anderen ein Bein. Wir kamen in einen Raum, in dem es sehr dunkel war und in dem ein Arzt operierte. Es hing eine kleine Lampe, und man sagte uns, dass ein jüdischer Arzt, der untergetaucht war, dort Zuflucht gefunden hatte. Er operierte mich, aber ich erinnere mich nicht mehr an seinen Namen. Ich hatte zwei Splitter fast in meiner Niere, etwas weiter unten. Einen konnte er während der Operation sofort herausnehmen, aber der andere ist ihm nicht gelungen. Danach haben sie mich nach Hause gebracht.“
Zoltán Enyedi (1944-45)
1945 wurde Zoltán Enyedi im Keller der Wohnung seiner Schwester in Buda schwer verwundet. Sein Arm war zersplittert und auch sein Bein war verstümmelt. Da seine Schwester in der Küche des Krankenhauses arbeitete, wurde sie ebenfalls dorthin verlegt. Sie lag mehr als zwei Monate im Krankenhaus.
„Jeden Morgen bekamen wir eine sehr anständige Scheibe Brot, aber ich konnte nichts essen. Mein Morgentee und meine Abendsuppe wurden mir von meiner Schwester gebettelt. Damals hatte niemand mehr Geduld, die Patienten dort zu füttern, aber meine Schwester bettelte mich an, das ich es gegessen habe. Am Ende Januar konnte sie uns kein Brot mehr gegeben, da es alle war (...) Zu dieser Zeit waren wir so viele, dass wir zu dritt auf zwei Betten lagen: die beiden schwersten Patienten mit dem Kopf an der Wand und dazwischen ein leichterer Patient, der noch medizinische Hilfe brauchte. Patienten, die nicht ständig medizinisch betreut werden mussten, galten als halbwegs geheilt. Sie konnten nicht auf die Straße gesetzt werden, und das Krankenhaus ließ für sie Pritschen anfertigen und in der Höhle aufstellen.“
Kornél Lobmayer (1956)
Am 4. November bewaffnete sich Kornél Lobmayer mit einem Freund an der Technischen Universität und machte sich dann auf den Weg ins Burgviertel. An diesem Tag wurde er in der Nähe der Ruine des Sándor-Palastes von einem Querschläger am Kopf verwundet. Er wurde in das Felsenkrankenhaus gebracht, wo seine Wunde genäht wurde. Er verbrachte insgesamt 11 Tage im Krankenhaus und half dem Personal, als es ihm besser ging. Er erholte sich im Landhaus seiner Eltern und war keinen ernsthaften Repressalien wegen seiner revolutionären Aktivitäten ausgesetzt.
„Ich wusste nicht, dass ein Felsenkrankenhaus existiert. Ein ungarischer Soldatenjunge begleitete uns hierher (er brachte uns, diese Ad-hoc-Gruppe, zusammen). Wir stiegen die überdachte Treppe hinunter und betraten den Haupteingang, so wie wir es jetzt tun. Hier wurde ich von einem Arzt untersucht, ich erkannte jetzt das Zimmer. Der Chirurgen fragte mich: „Wie ist die Situation bei euch, mein Sohn? Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, ich sagte: „Sie haben auf mich geschossen! Gott sei Dank bin ich glimpflich davongekommen. Ich musste die Wunde nähen, ich hielt sie mit meinem Taschentuch, als wir runterkamen. Es waren ein paar von uns hier, die ich nicht kannte, wir hatten uns hier befreundet. Ich bekam ein Bett auf der großen Station - ich erkannte, wo es war. Ich habe mich hier sehr wohl gefühlt. Leider war es geschwollen und leider war es über mein rechtes Auge gesetzt. Nach 11 Tagen war ich quasi so gut geheilt, dass ich gehen konnte.“
Dr. Zsuzsanna Zsindely (1956)
Dr. Zsuzsanna Zsindely meldete sich 1956, während der Revolution und des Unabhängigkeitskrieges, auf Ermunterung ihres Arztvaters freiwillig als Krankenschwester im Felsenkrankenhaus. Im Alter von nur 19 Jahren arbeitete sie hier fast einen Monat lang.
„Ich war noch nie im Operationssaal, aber ich weiß eines: Ich war neben einem Mann, der operiert wurde, weil er einen Schuss ins Gehirn bekommen hatte. Und man konnte nicht wissen, ob er normal sein würde, wenn er wieder aufwachte. Und ich war anderthalb Tage neben ihm, er war neben Ihnen in dieser Hütte (sagt er zu Balogh), und ich habe ihn mit Eis behandelt, er war ständig am Flattern, er hatte eine schreckliche Bewegungsunruhe. Und schließlich fragte ich ihn, wo er angeschossen wurde. Und er sagte mir deutlich, wo. Seine Frau war bei der Geburt, und er wollte sie besuchen, und er bekam diesen Schuss, und hat sich vollständig erholt.”
György Balogh (1956)
György Balogh wurde am 5. November 1956 im Alter von 27 Jahren verwundet. Er hatte sich nicht an den Kämpfen beteiligt und trug keine Waffen. Er war auf dem Heimweg, zu Fuß.
„Ich war in normaler Zivilkleidung und ohne Waffe. Als ich verwundet wurde, war ich so geistesgegenwärtig, in Richtung des Fehérvári Tors zu laufen, das sich dann am Ende der Burg stand. Ich rannte auf den Váralja-Weg hinauf, kletterte über einen Zaun und kletterte in das Haus gegenüber meiner Wohnung. Aber dort fühlte ich mich sehr schwach, ich wurde ins Bett gelegt, und innerhalb kürzester Zeit kam ein Lastwagen die Attila-Straße entlang, und wurde so gemeldet. Sie holten mich raus, legten mich auf das Plateau des LKWs und brachten mich hierher in Lovas Weg 4/c, also hielten sie unten an und rannten mit mir auf einer Tragbahre die Zerge-Treppe hinauf und brachten mich hierher ... Sie brachten mich direkt in den Operationssaal, wo ich mich entkleidete, mich auf den Operationstisch legte, und dann begann der Chirurg, András Máthé, mit der Operation. Nicht nur am Bauch (denn ich hatte einen Bauchschuss), sondern auch an meinem Handgelenk - das wurde von einem anderen Arzt operiert. Wenn ich mich richtig erinnere, war das Kelemen, seinen Vornamen weiß ich nicht mehr ...Es gab einundvierzig Betten, dort gibt es eine kleine Tür, und es gibt einen Separierten Bereich. Dort legten sie einen Mann mit einem Kopfschuss hin, aus dessen Gehirn der Máthé die Kugel herausoperierte - es war ein Wunder! Neun Tage lang bekam ich nichts zu essen oder zu trinken, nur Bluttransfusionen und Infusionen. Neun Tage lang durfte ich nur Wasser in den Mund nehmen und es ausspucken. Schlucken war nicht erlaubt. Danach ging es mir besser, ich schaute mich um, ich kam langsam wieder zur Vernunft. Und dann brachten sie diesen Mann mit Kopfwunde heraus, sie stellten sein Bett direkt an die Wand, damit ich mit ihm reden konnte, um zu erfahren, ob er einen Hirnschaden hatte, ob er kommunizieren konnte.“
Polish radio program (Z kraju i ze świata) – 10th of December 1956
Anna Retmaniak radio reporter, the Special Correspondent of the Polish Radio, accompanied the first transport of aid supply sent from Poland. During her trip to Hungary, she visited the Hospital in the Rock.
„… András Máthé MD guided me. Doctor Máthé had a bullet hanging in his neck. »This is the first bullet, which I took out from an injured in our hospital – he says. By the way, we saved the life of that injured with your help. There were times when our blood proved to be not enough. Let’s go, have a look at this patient personally!« István Cziráki rises a bit from his bed and sees his new born baby, whom he doesn’t know yet. I’m very happy – he says – that I can say hello to my wife and my new-born baby through the Polish Radio. I would like them to take care of themselves and each other. For the Polish nation I wish not to choose the bloody road, as we did, but choose a peaceful way towards a blessed future. Niech żyje Polska!”